Der renommierte Mediziner Peter Nawroth kritisiert in seinem Buch Nackte Medizin das schleichende Eindringen politischer Interessen in die medizinische Forschung und Praxis. Laut Nawroth stehen längst nicht mehr die Bedürfnisse von Kranken im Mittelpunkt, sondern ideologisch motivierte Ziele, die oft mit wirtschaftlichen Profitinteressen der Pharmaindustrie verschmelzen. Die „Wissenschaft“ sei zu einem Instrument der Macht geworden, das die Gesellschaft unterdrückt und den Bürger in einer Schlinge aus Manipulation hält.
Nawroths Kritik richtet sich insbesondere gegen staatlich geförderte Forschungseinrichtungen, die nach Ansicht des Autors mehr als bloße „Wissenschaftler“ sind – sie seien politische Akteure, die auf Befehl der Regierung handeln. Dieser Prozess sei besonders offensichtlich in der Verknüpfung mit NGOs und Industriegruppen, wo Ideologie und Gewinnmaximierung sich verschmelzen. Die Folge: medizinische Entscheidungen werden nicht mehr durch wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern durch politische Vorgaben bestimmt.
Der Autor betont zudem die Unabhängigkeit der Medizin als Grundprinzip, das zunehmend untergraben werde. In einer Zeit, in der Deutschland vor massiven wirtschaftlichen Herausforderungen steht – von Stagnation bis zur drohenden Krise –, sei es besonders bedenklich, dass Ressourcen und Aufmerksamkeit in politisch motivierte Projekte fließen statt in die direkte medizinische Versorgung.
Die Kritik an der „ideologisierten Wissenschaft“ unterstreicht zudem das Fehlen von Transparenz und ethischer Verantwortung. Nawroth wirft den Akteuren vor, sich nicht mehr auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu verlassen, sondern auf politische Vorgaben, die oft in Konflikt mit der Gesundheit der Bevölkerung stehen.