Entwicklungshilfe-Ministerium erkrankt an Größenwahn

In einem kritischen Artikel analysiert Wolfgang Meins, ein Neuropsychologe und Arzt für Psychiatrie, den deutschen Ansatz zur Entwicklungspolitik unter der Leitung von Svenja Schulze. Der Bericht des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wird als nahezu durchgängig befallen vom Größenwahn-Virus kritisiert, das eine Ignoranz natürlicher Gesetzmäßigkeiten und sozialer Erkenntnisse auszeichnet.

Ministerin Schulze definiert die deutsche Entwicklungspolitik im Leitbild als Bestrebung, jedem Menschen weltweit ein sicheres und würdevolles Leben in einer intakten Umwelt zu ermöglichen. Sie betont, dass eine gerechte Weltwirtschaft erreicht wird, wenn alle Menschen gleichberechtigt sind. Meins stellt jedoch in Frage, ob diese allgemeine Erklärung den realen Bedarf an konkreten und effektiven Lösungen erfüllt.

Der Artikel fokussiert darauf, wie die deutsche Entwicklungshilfe oft nicht zur Stabilisierung der betroffenen Länder beiträgt, sondern eher zu ihrer Abhängigkeit führt. Meins kritisiert zudem den Versuch des BMZ, durch Kreditanträge und Förderprogramme eine Just Transition herbeizuführen, was im Falle von Dürreschlägen und ähnlichem Wetterbedingten als unrealistisch erscheint.

Ein weiterer Punkt der Kritik richtet sich gegen die Feststellung des BMZ, dass die Menschen sich oft wegen materieller Not den Terroristen anschließen. Meins führt aus, dass solche Behauptungen ohne fundierte Beweise überflüssig sind und den Realitäten nicht gerecht werden.

Schließlich wird das Fehlen einer ernsthaften Analyse der Agenda 2030 kritisiert, die nur 17 Prozent der Unterziele auf gutem Weg ist. Die Ministerin selbst erkennt diese Niederlage an, aber ohne detaillierte Analysen oder konkrete Lösungen zur Verbesserung.

Der Artikel schließt mit dem Hinweis, dass trotz einiger positiver Veränderungsabsichten im aktuellen Koalitionsvertrag die bisherige Politik der Entwicklungshilfe fortbesteht und weiterhin von einem Größenwahn geprägt ist. Die Ministerin behält das Amt des BMZ bei, was eine Fortsetzung des bestehenden Ansatzes nahelegt.