Ermittlungen gegen PSG-Chef Al-Khelaifi: Droht Katar mit Investitionsstopp?
In Paris ist PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi erneut ins Visier der Justiz geraten. Die französischen Ermittler untersuchen Vorwürfe, die sich um einen möglichen Amtsmissbrauch und Einflussnahme drehen. Laut Berichten der französischen Zeitung Le Monde und der Nachrichtenagentur AFP geht es um Ereignisse im Jahr 2018, die einen Machtkampf bei dem französischen Unternehmen Lagardère betreffen.
Der Firmenchef Arnaud Lagardère soll versucht haben, das Stimmverhalten eines katarischen Großaktionärs zu beeinflussen, in dessen Verwaltungsrat Al-Khelaifi sitzt, um eine Umstrukturierung des Aufsichtsrats zu verhindern. Es wird vermutet, dass der PSG-Präsident zugunsten von Lagardères Interessen gehandelt hat. Ein Wechsel im Aufsichtsrat hätte potenziell die Position von Lagardère gefährden können. Im Jahr 2023 übernahm der französische Mediengigant Vivendi schließlich die Kontrolle über Lagardère.
Das Umfeld des PSG-Chefs betont, dass Al-Khelaifi nicht in die aktuellen Vorfälle involviert sei. Der katarische Großaktionär äußerte gegenüber Le Monde, dass der PSG-Präsident nicht in der Lage war, Einfluss auf Entscheidungen bezüglich Lagardère auszuüben. Die laufenden Ermittlungen haben laut RMC für Unmut in Katar gesorgt. Es gab Berichte, dass Frankreich versuche, seine eigenen Probleme abzuwälzen, und sogar mit einem möglichen Rückzug von Investitionen in die französische Sportwelt gedroht werden soll.
Dieser Fall ist nicht das erste Mal, dass Al-Khelaifi mit rechtlichen Schwierigkeiten konfrontiert ist. Vor einiger Zeit wurden Korruptionsermittlungen eingestellt, die im Zusammenhang mit Dohas Bewerbung für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 und 2019 standen. Zudem sind auch Vorwürfe der Entführung und Freiheitsberaubung im Raum, wo Al-Khelaifi angeblich eine Rolle gespielt haben soll. Der PSG-Chef hat die Vorwürfe energisch zurückgewiesen und eigene rechtliche Schritte eingeleitet.
