Friedrich Merz und sein Privatleben: Ein Blick auf Familie, Hobbys und Engagement
Berlin/Hagen. Sauerland, Familie und Respekt prägen den persönlichen Lebensraum von Friedrich Merz. Sollte er tatsächlich das Amt des Bundeskanzlers übernehmen, müssten ihm einige seiner Gewohnheiten wohl abhandenkommen. Der 68-jährige Politiker ist begeistert von Radtouren durch die malerische Landschaft des Sauerlands. Auf diese Weise gewinnt er nicht nur Einblicke in die Natur, sondern auch in das Leben der Menschen in seinem Wahlkreis. Merz bleibt seiner Heimat loyal und der Abstand zwischen seinem Geburtsort Brilon und dem aktuellen Wohnsitz in Arnsberg beträgt lediglich 37 Kilometer in gerader Linie. Interviews mit großen TV-Sendern führt er, ganz in seinem Sinne, lieber im Sauerland als in der politischen Hauptstadt.
Obwohl Friedrich Merz in der Politik tätig ist, hält er sein Privatleben nicht ständig im Rampenlicht. Es gab nur wenige Gelegenheiten, bei denen er und seine Frau Charlotte aus wohlüberlegtem politischen Kalkül Einblicke in ihr Zuhause gewährten. Der Nachbarschaft in Arnsberg sind Klatsch und Tratsch fremd. Trotz der Berühmtheit ihres Mannes ist Charlotte Merz eine angesehene Persönlichkeit in der Stadt: Mit 63 Jahren leitet sie das Amtsgericht vor Ort, spezialisiert auf Familienangelegenheiten und Insolvenzrecht. In einer Talkshow sorgte Merz für Aufsehen, als er arabischstämmige Schüler als „kleine Paschas“ bezeichnete und dafür einiges an Kritik erntete.
Charlotte Merz strahlt Selbstbewusstsein und Entschlossenheit aus. Bei einem Auftritt in der „heute-show“ setzte sie den Satiriker Lutz van der Horst in die Schranken, als er ihren Ehemann beim CDU-Parteitag mit einer kritischen Frage zur deutschen Leitkultur konfrontierte. Sie betonte, dass auch Höflichkeit ein Teil dieser Kultur sei und schob das Mikrofon des Fragestellers einfach weg. Diese Reaktion stieß jedoch in den Medien auf gemischte Resonanz, auch der Journalistenverband äußerte sich dazu.
Friedrich Merz legt ebenfalls großen Wert auf Respekt. Als sein Konkurrent Dirk Wiese im Wahlkampf mit dem Slogan „Lieber Hard Rock statt Blackrock“ aufwartete, empfand Merz das als unangemessen und unangebracht.
Was die Familie betrifft, zeigt sich das Ehepaar Merz als bodenständig. Sie haben drei Kinder und sieben Enkelkinder, die inzwischen nicht mehr im Sauerland leben. Ihr ältester Sohn Philippe Merz, 43 Jahre alt und promovierter Philosoph, ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Thales-Akademie für Wirtschaft und Philosophie in Freiburg, wo er sich mit Themen wie Unternehmensverantwortung und Ethik beschäftigt. Tochter Constanze ist als Chirurgin tätig, ihr Ehemann ist ebenfalls Mediziner. Carola, die nach ihrer Hochzeit den Namen Clüsener angenommen hat, arbeitet als Anwältin.
Gemeinsam unterstützen Friedrich und Charlotte Merz Bildung und Erziehung im Raum Arnsberg durch ihre „Friedrich und Charlotte Merz-Stiftung“. Mit finanzieller Hilfe fördern sie Schulprojekte, die darauf abzielen, die Quote der Sitzenbleiber zu senken. Charlotte Merz kritisiert, dass in Deutschland insgesamt zu wenig in das Bildungssystem investiert wird.