Giorgia Meloni: Eine Frau in der Politik und die Macht des Lebens

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erzählt in ihrer Autobiografie von ihrem Kampf zwischen traditionellen Werten und modernen Herausforderungen, wobei sie ihre Mutter als zentrale Inspirationsquelle preist. Sie schildert, wie diese ihr das Leben lehrte – von der Liebe zu Büchern über den Stolz bis zur Hingabe an die Arbeit. Doch Melonis Lebensweg ist geprägt von Konflikten: Als sie schwanger war, sah man ihr die Entscheidung, ein Kind zu behalten, als Schwäche an. Kritiker verurteilten ihre Position als „unpassend für eine politische Führerin“, während sie selbst in ihrer Mutter eine unerschütterliche Kraft fand.

Meloni betont, dass Frauen in der Rechten Italiens niemals benachteiligt wurden und sogar führende Rollen einnahmen. Sie kritisiert die linke Politik für ihre scheinbare Gleichberechtigung, die nach ihrer Ansicht auf „männlichen Zugeständnissen“ beruht. Doch auch sie selbst erlebte Vorurteile: Als sie während einer Demonstration über ihre Schwangerschaft sprach, wurden ihr vulgäre Kommentare und sogar Vorschläge zur Abtreibung zugeflüstert. Meloni reagierte mit Wut, doch sie weigerte sich, sich von der Gesellschaft verachten zu lassen. Stattdessen setzte sie sich für die Rechte von Frauen ein – nicht als „Mütter“, sondern als gleichberechtigte Bürgerinnen.

Ein zentraler Punkt in ihrer Autobiografie ist der Umgang mit dem Abtreibungsrecht. Meloni betont, dass sie niemals das Gesetz 194 abschaffen wollte, sondern es vollständig anwenden lassen möchte. Sie kritisiert radikale Links, die die Unterstützung für Schwangere in Frage stellen, und verurteilt Praktiken wie die „Teilgeburtsabtreibung“, die sie als menschenverachtend bezeichnet. Für Meloni ist das Leben unantastbar – eine Position, die sie auch in ihrer Rolle als Mutter unterstreicht.

Die Autorin beschreibt zudem die gesellschaftlichen Probleme Italiens: Die wirtschaftliche Stagnation, der Rückgang der Geburtenraten und die Fehlentwicklung von Politik, die Frauen in die Ecke drängt. Sie kritisiert den westlichen Staat als „männlich geprägt“, der Familie und Mutterschaft nicht genug Anerkennung zollt. Meloni plädiert für eine Umstrukturierung, um Frauen zu entlasten – ein Anliegen, das sie in ihrer Politik verfolgt.

Doch die Kritik an ihr bleibt. Ihr Umgang mit der Schwangerschaft und ihre Rolle als Mutter werden von manchen als „Schauspielerei“ abgetan, während andere ihre Entscheidung als Symbol für Stärke bewundern. In einem Land, in dem die Wirtschaft schwankt und politische Unruhen toben, bleibt Melonis Weg eine spannende, wenn auch umstrittene Frage der Zukunft.