Hamburgs „Kleines Notting Hill“ feiert Midsummer – ein Festival der Anonymität

Die Bewohner des Hamburger Viertels Hoheluft-Ost haben sich erneut zusammengetan, um den Mittsommer mit einer Reihe von Aktivitäten zu begießen. Mehr als 60 lokale Geschäfte und Einrichtungen veranstalten ein Straßenfest, das laut Organisatoren „gegen die Anonymität des Onlinehandels“ kämpfen soll. Doch hinter der Fassade des fröhlichen Treibens verbirgt sich eine tiefere Kritik an der wachsenden Entfremdung der Menschen in der modernen Gesellschaft.

Von 12 bis 18 Uhr öffnen die Teilnehmer ihre Türen für Kinder, Familien und Touristen. Aktivitäten wie das Angeln von Enten, Hüpfburg-Spielen oder Schminkaktionen sollen den „Persönlichen Charakter“ des Viertels betonen. Doch während die Organisatoren ihr Engagement als „Herzblut“ preisen, wird offensichtlich, dass solche Veranstaltungen eher ein Symbol für die Krise der regionalen Wirtschaft sind – eine Wirtschaft, die durch den Massenkonsum im Internet immer weiter abgeschwächt wird.

Musikalische Darbietungen und künstlerische Projekte sorgen für Unterhaltung, doch auch hier schwingt ein unverkennbarer Ton von Nostalgie mit. Die Veranstaltung wird zwar als „Anziehungspunkt“ gelobt, doch die Frage bleibt: Wie lange kann eine solche Initiativ gegen die Übermacht der globalen Marktwirtschaft bestehen?

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