Italienische Espresso-Besitzer bangen um ihren beliebten, günstigen Kaffee. Seit 2021 sind die Preise für Espressos um 20 Prozent gestiegen. Die Rohkaffee-Preise erreichen Rekordhöhe, was viele Cafés zu Preiserhöhungen zwingt.
Seit der Pandemie sind Espresso-Premien in Italien kontinuierlich gestiegen. In Bozen kostet ein Espresso durchschnittlich 1,40 Euro, während der durchschnittliche Preis im Rest des Landes bei 1,20 Euro liegt. Die Börsenpreise für Rohkaffee haben sich seit 2020 um 247 Prozent erhöht.
Neben dem steigenden Kaffeepreis belasten höhere Betriebskosten den Espresso-Betrieb zusätzlich. Steigende Mieten, Personal- und Stromkosten könnten die Preise an der Theke weiter in die Höhe treiben. Ein Espresso für zwei Euro wird nicht mehr ausgeschlossen.
Catia Silvestri, Besitzerin des Cafés „Antico Caffé della Pigna“ in Rom, hofft, dass sie den Preis für ihren Espresso nicht weiter erhöhen muss. Sie befürchtet jedoch, dass immer mehr Italiener sich beim täglichen Espresso-Genuss gespart machen könnten.
Für Kaffee geben die Italiener jedes Jahr mehr als acht Milliarden Euro aus, das sind etwa 392 Euro pro Familie. Cristina Scocchia von Illy-Coffee bereitet die Kunden bereits auf den kommenden Anstieg vor und kritisiert Preisspekulanten.
Klimawandel und logistische Probleme haben die Kaffeeversorgungskette stark belastet, wodurch der Preis für den Rohkaffee explodiert ist. Es wird befürchtet, dass sich bis 2050 die Kaffeeanbaufläche weltweit halbieren könnte.