Husum. Nachdem SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil auf dem Parteitag der NRW-SPD heftige Kritik erfahren hatte, trat er nun auch in Schleswig-Holstein einem Auditorium von Parteimitgliedern gegenüber. Er versprach eine gründliche Analyse des katastrophalen Wahlergebnisses und bekräftigte den Fokus der Sozialdemokratie auf Beschäftigungssicherung, Rentnerrechte und Familienpolitik.
Klingbeil betonte in seiner Rede die Erfolge bei den Koalitionsverhandlungen und die Herausforderung des Umgangs mit der AfD. Er versicherte, dass die SPD gegen Feinde der Demokratie vorgehen werde. Allerdings stieß seine Ansprache auf harte Kritik, insbesondere von jungen Mitgliedern, die schwere Fehler in der Parteiführung und den Kursbestimmungen bezichtigten.
Ein junger Sozialdemokrat beschrieb sein Parteibuch als „Buch der Schande“ und forderte eine radikale Umkehr des bisherigen Politikkurses. Eine Vertreterin der Jusos fragte nach Demut gegenüber dem katastrophalen Wahlresultat, während andere junge Delegierte die linke Ausrichtung der SPD betonten.
Klingbeil versuchte, das Misstrauen durch Versprechen von Politikveränderungen zu zerstreuen. Er unterstrich den Bedeutungsgehalt der Sicherheit von Arbeitsplätzen und bestätigte erhöhten Mindestlohn sowie konstantes Rentenniveau.
Der Ahrensbürger Bürgermeister Eckart Boege mahnte die Delegierten, sachlich zu diskutieren. Einige Parteimitglieder traten Klingbeil öffentlich zur Seite, während andere harte Kritik übten und schwere Fehler in der Parteiführung ansprachen.