Nach Sinners Dopingsperre: Zverev hat die Möglichkeit, die Spitze der Tennis-Rangliste zu erklimmen
Hamburg. Mit der Sperre von Jannik Sinner aufgrund eines Dopingvorfalls im März 2024 ergeben sich neue Chancen für Alexander Zverev, den Italiener von der Spitze der Weltrangliste zu verdrängen. Eurosport hat analysiert, wie dies gelingen könnte.
Der 23-jährige Sinner wurde für drei Monate gesperrt und wird dadurch vier prestigeträchtigen Mastersturnieren in diesem Frühjahr fernbleiben. Diese Abwesenheit könnte bedeuten, dass er bis zu 4000 Punkte nicht sammeln kann, was der zweitplatzierten Zverev zugutekommen könnte.
Der Hamburger kann jedoch momentan 3195 Punkte nicht aufholen (11.330 zu 8135). Bei seinem ersten Versuch, den Abstand zu verkleinern, scheiterte Zverev im Viertelfinale von Buenos Aires an Francisco Cerúndolo aus Argentinien (Nr. 26 der Welt) mit 6:3, 3:6, 2:6. Diese Woche hat er in Rio de Janeiro jedoch die Gelegenheit, weitere Punkte zu gewinnen. Die Auswirkungen der Sperre auf die Rangliste hat Eurosport analysiert.
Die Weltrangliste im Tennis basiert auf den Ergebnissen aus den letzten zwölf Monaten und wird jeden Montag aktualisiert. Hierbei fließen die Resultate aus den Grand-Slam-, Masters- und 500-Turnieren ein; aus anderen Wettbewerben werden lediglich die besten drei Ergebnisse berücksichtigt, um zu verhindern, dass Spieler sich durch zahlreiche kleinere Turniere nach oben arbeiten.
In den kommenden Monaten stehen wie gewohnt verschiedene hochkarätige Sand- und Hartplatzturniere an. Sinner wird aufgrund seiner Sperre vom 9. Februar bis zum 4. Mai viele dieser Events verpassen. Im letzten Jahr hatte er beim 500er-Turnier in Rotterdam sowie bei den Masters in Indian Wells, Miami, Monte Carlo und Madrid gespielt. Insgesamt sammelte er zu dieser Zeit 2500 Punkte, von denen ihm aufgrund positiver Dopingproben in Kalifornien bereits 400 abgezogen wurden. Die restlichen 2100 Punkte kann er in diesem Jahr nicht verteidigen, was ihn nach der Sperre auf 9730 Punkte zurückwirft.
Für Zverev bedeutet dies eine Chance. Bei den vier Masters im vergangenen Jahr sammelte er nur 800 Punkte. Besonders nach seinen Niederlagen in den Achtelfinals von Madrid und Monte Carlo könnte er nun mit besseren Resultaten aufholen. Sollte er die vier Masters und die 500er-Turniere in Rio de Janeiro und München gewinnen, könnte er im besten Fall auf 12.415 Punkte kommen. Realistisch ist es jedoch, dass er zumindest 1600 Punkte mehr als 2024 erzielen könnte.
Laut Eurosport hat Zverev in den nächsten Wochen gute Möglichkeiten, Sinner zu überholen. Allerdings muss er auch auf Carlos Alcaraz, der sich als drittplatzierter Spieler nur 625 Punkte hinter ihm befindet, aufpassen. Für Sinner gibt es jedoch einen positiven Ausblick: Nach Ablauf seiner Dopingsperre kann er im Mai bei dem Masters in Rom antreten. Im Vorjahr war er aufgrund von Hüftproblemen nicht dabei. Zverev muss bei diesem Turnier, das er bereits zweimal gewonnen hat, 1000 Punkte verteidigen.