Neuausrichtung bei Concordia: Trainer und Sportchef entlassen, Präsident tritt zurück

Neuausrichtung bei Concordia: Trainer und Sportchef entlassen, Präsident tritt zurück

Hamburg. Während sich der Abstiegskampf der Oberliga zuspitzt, gerät das Auswärtsspiel gegen Dassendorf in den Hintergrund. Baris Saglam, ehemals Co-Trainer, übernimmt die Rolle des neuen Cheftrainers.

Die Herausforderung, den traditionsreichen WTSV Concordia vor dem drohenden Abstieg in die Landesliga zu bewahren, hat sich nach einer turbulenten Woche als überaus komplex erwiesen. Die Fakten sind ernüchternd: Trainer Thomas Runge, Sportchef Frank Pieper-von Valtier und Präsident Matthias Seidel haben ihre Ämter verloren. Baris Saglam wird nun die Verantwortung auf dem Platz tragen – er hatte bereits in der Saison 2021/22 als Co-Trainer der Mannschaft gedient.

Die Verantwortlichen geben sich gegenseitig die Schuld für die chaotischen Umstände, die zu diesen Entscheidungen geführt haben. Präsident Seidel, der angekündigt hatte, sich im April nicht zur Wiederwahl zu stellen, äußerte kürzlich seinen Unmut über die neuen Präsidiumskollegen Manuel Demir und Ali Özunal, da sie ihm die angestrebte ehrenamtliche Position als Leiter der Fußballabteilung verweigert hatten.

„Die Sitzungen mit dem neuen Präsidium, das von den Mitgliedern gewählt wurde, waren weder konstruktiv noch zielführend. Eine funktionierende Zusammenarbeit war nicht möglich“, erklärte Seidel. In der Öffentlichkeit blieb eine Reaktion jedoch aus.

Intern kam es dann zur Entlassung von Chefcoach Runge und Sportchef Pieper-von Valtier. Seidel kritisierte den „eigenmächtigen Schritt“ des neuen Präsidiums, das ihm keine Informationen über die Entscheidungen zukommen ließ. In einer schriftlichen Stellungnahme des Präsidiums wurde allerdings betont, dass der Schritt nicht willkürlich vollzogen worden sei. Stattdessen hätten Runge und Pieper-von Valtier zum Saisonende gekündigt.

Laut der Stellungnahme des Präsidiums hätte man ein Gespräch vor dem Training veranstaltet, um die Hintergründe zu klären. In diesem Gespräch habe sich jedoch herausgestellt, dass eine konstruktive Zusammenarbeit nicht mehr möglich sei, weshalb man künftig getrennte Wege gehen wolle. In dieser Mitteilung wurde auch Präsident Seidel scharf kritisiert. Der eindringlichste Satz lautete: „Im Verein kann Geld nicht bedeuten, Macht zu erhalten“, was auf Seidels finanzielle Unterstützung für das Oberliga-Team anspielt.

In Reaktion auf die Entwicklungen trat Seidel umgehend von seinem Posten zurück. Ob nach diesen Turbulenzen wieder Ruhe einkehrt, bleibt abzuwarten. Laut dem neuen Präsidium seien bereits Sponsoren und großzügige Spender gewonnen worden, die sicherstellen, dass die Mannschaft weiterhin finanziell unterstützt wird.

Wie sich die Mannschaft von Concordia inmitten des Abstiegskampfs, bei derzeit drei Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz, schlagen wird, wird sich auf dem Spielfeld zeigen müssen.

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