Der brandenburger Verfassungsschutz hat eine neue Neonazi-Bewegung identifiziert, die sich hauptsächlich aus jungen Menschen zwischen 14 und 15 Jahren zusammensetzt. Diese Anhänger erinnern stark an die Skinhead-Bewegung der 90er-Jahre. Nach Aussagen von Jörg Müller, dem Leiter des Verfassungsschutzes in Brandenburg, demonstrierten Mitglieder dieser Gruppe im letzten Jahr gegen Christopher Street Days (CSD).
Die Beratungsstelle Opferperspektive sprach nach Angriffen auf Jugendclubs und einer schweren Brandstiftung von einer neuen rechten Jugendkultur mit hohem Gewaltpotenzial. Im Zusammenhang mit einem Brand in Altdöbern, bei dem ein Kulturhaus vollständig ausgebrannt ist, ermittelt die Staatsanwaltschaft Cottbus gegen zwei Jugendliche.
Müller beschreibt diese Gruppen als „gewaltbereite, subkulturelle Nationalsozialisten“. Er betont jedoch, dass es sich nicht um ein Massenphänomen handele, sondern um kleinere Gruppierungen mit einer Mitgliederzahl in zweistelliger Größenordnung. Diese Gruppen haben Feindbilder wie Homosexuelle, Migranten, linke Gruppen und Pädophile sowie eine antisemitische Ausrichtung.
Die Verfassungsschutzorganisation bemängelt zudem das militante Auftreten der Jugendlichen mit Glatzen, Bomberjacken und Schnürstiefeln. Diese Erscheinungsform macht laut Müller „ganz starke Anleihen an den Neonationalsozialismus“. Die Organisation nennt Gruppen wie „Jung und stark“, „Letzte Verteidigungswelle“ oder die Jugendbewegung der Partei „Der Dritte Weg“.