Singapur als Modell für die Integration multikultureller Gesellschaften
Im Februar 2023 verabschiedete das Parlament Singapurs ein umfassendes Gesetz zur Stabilisierung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in einer multikulturellen Bevölkerung. Dieser Schritt wirft Fragen auf, ob Deutschland und andere europäische Länder ähnliche Maßnahmen ergreifen könnten.
Gilda Sahebi, eine Journalistin und Politologin, hat im März 2022 ihr Buch „Wie wir uns Rassismus beibringen“ veröffentlicht. Darin betont sie die Notwendigkeit bewussten Gegensteuern gegen rassistische Denkmuster bei der Zusammenarbeit von Mehrheits- und Minderheitsgesellschaften – ein Problem, das in Deutschland noch immer nicht ausreichend angesprochen wird.
Singapur hat seine moderne Geschichte als Freihafen begonnen, der seit dem 19. Jahrhundert Menschen aus verschiedenen Regionen magnetisierte. Heute sind Chinesen (74%), Malaien (13,6%) und Inder (9%) die prägenden Ethnien im Land. Die Regierung ermutigt Mischungen in der Bevölkerung durch spezifische Wohnpläne und fördert eine Vielsprachigkeit, um das kulturelle Erbe zu bewahren.
Seit 1965 beobachtet die Regierung Singapurs konsequent und aktiv rassistische Denkmuster. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Politik ist das IPS-Institut für politische Studien, das seit Jahren den Stand der Integration in der Bevölkerung untersucht und Maßnahmen gegen Vorurteile und Rassismus fördert.
Am 4. Februar verabschiedete Singapur ein neues Gesetz zur Pflege von rassistischer Harmonie, das einen verstärkenden Dialog zwischen Beteiligten fördern soll und die Spannung zwischen freier Meinungsäußerung und sozialem Zusammenhalt ausgleicht. Das Beispiel Singapurs zeigt deutlich, dass eine heterogene Gesellschaft trotz vieler Jahrzehnte immer noch große Herausforderungen zu bewältigen hat.
Zurück in Europa, wo viele Länder mit hohen Migrationsraten zu spät erkannt haben, dass die Zuwanderung schneller als erwartet zur Integration führen musste. Die Quantität der Zuzüger verwandelte sich rasch in qualitativere Probleme und führte zu politischen Reaktionen wie Rückerstattungs- und Zustrombegrenzungen.
Singapur behält eine Balance durch konsequente Polizeieinsätze sowie schnelle Justizprozeduren, die Migranten ermutigen sollen, sich in die Gesellschaft einzubinden. Der Beitrag der Zivilgesellschaft ist ebenfalls entscheidend für den Erfolg dieser Maßnahmen.
Schlussfolgerung: Singapur zeigt, dass Integration durch konsequente staatliche und zivilgesellschaftliche Maßnahmen gelingen kann, auch wenn die Herausforderungen hoch sind.
Kategorie: Politik
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