Die Kommunikation zwischen Mensch und Tier hat in der Wissenschaft stets Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Während der Mensch durch seine Sprachfähigkeit einzigartig ist, stellt sich die Frage, ob auch Tiere wie Hunde oder Primaten in der Lage sind, menschliche Signale zu verstehen. Neue Studien zeigen, dass Hunde eine bemerkenswerte Fähigkeit besitzen, Begriffe und Anweisungen zu erkennen – ein Phänomen, das die Grenzen zwischen Mensch und Tier neu definiert.
Seit über 14.000 Jahren leben Hunde im engen Kontakt mit dem Menschen, was sie besonders empfänglich für sprachliche Signale macht. Studien belegen, dass sie bereits im Alter von acht Wochen auf Stimmen und Gesten reagieren. Neurowissenschaftler vermuten, dass Hunde mentale Repräsentationen von Wörtern bilden und Sprachstrukturen bis zu einem gewissen Grad verstehen. Ein Beispiel dafür ist Chaser, ein Border Collie, der über 1000 Begriffe beherrschte und zwischen komplexen Anweisungen unterscheiden konnte.
Forscher wie Federico Rossano aus Kalifornien untersuchen, ob Hunde mit speziellen Knopfleisten auf Wörter reagieren können. Eine Studie von 2024 zeigte, dass sie beispielsweise auf Begriffe wie „draußen“ oder „spielen“ mit entsprechenden Verhaltensweisen reagierten – ohne zusätzliche Anreize. Obwohl Hunde nicht in der Lage sind, feine Unterschiede zwischen ähnlichen Wörtern zu erkennen, deuten die Ergebnisse auf ein grundlegendes Verständnis von Sprache hin.
Rossano selbst änderte seine Meinung nach intensiver Forschung vollständig: „Mein Blickwinkel hat sich um 100 Prozent verändert.“ Obwohl die Forschung noch viele Fragen offen lässt, wird deutlich, dass Hunde über kognitive Fähigkeiten verfügen, die bislang unterschätzt wurden.