Titel: Die kontroverse Neuverfilmung von „Schneewittchen“ und die tragische Geschichte hinter der ersten deutschen Synchronfassung
Die neu veröffentlichte Realverfilmung des Disney-Zeichentrickklassikers „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ hat bereits massive Kritik eingeheimst. Neben den Debatten über politisch korrekte Darstellungen und die Verwendung von Computertechnologie für die Zwerge, wurde eine traurige Geschichte der ersten deutschen Synchronfassung des Films aus dem Jahr 1938 wiederentdeckt.
Der Film, gespielt von Rachel Zegler als Schneewittchen und Gal Gadot als der bösen Königin, kam am Donnerstag in die Kinos. Bereits im Vorfeld hatte er negative Presse erhalten und auch die Erscheinung der Trailer war kaum begeistert aufgenommen worden.
Rachel Zeglers Kritik an dem originalen Zeichentrickfilm hat sie ins Fadenkreuz genommen, da sie als Kind Angst vor Schneewittchen empfunden hatte. Sie kritisierte das überzogene romantische Element und betonte die Bedeutung der Selbstbestimmung von Schneewittchen im neuen Film.
Ein weiteres Problem waren die Zwerge: Disney erwog zunächst, sie nicht mehr mit kleinkörperlichen Schauspielern zu besetzen, was heftige Diskussionen auslöste. Schließlich entschied sich das Studio dafür, computergenerierte Modelle zu verwenden, was Warwick Davis, ein prominenter kleinwüchsiger Schauspieler, empört machte.
Die Entscheidung von Disney hängt eng mit der woken Bewegung in Hollywood zusammen und sorgte für weitere Kontroversen. Peter Dinklage aus „Game of Thrones“ bezeichnete die neue Darstellung als nicht zeitgemäß und sprach vom Verlust der Vielfalt im Filmindustrie.
Weitere Streitpunkte waren das Thema Hautfarbe von Schneewittchen sowie Zeglers und Gadots öffentlicher Konflikt über den Israel-Hamas-Krieg. Diese Diskussionen könnten den Erfolg des Filmes gefährden, da sie potenzielle Zuschauer abschrecken.
Viel weniger bekannt ist die tragische Geschichte der ersten deutschen Synchronfassung von 1938: Dora Gerson und Kurt Gerron, beide jüdische Künstler, wurden während des Zweiten Weltkriegs verfolgt und ermordet. Die Fassung wurde in den Cinetone Studios in Amsterdam produziert und zeigte einen bedeutenden historischen Hintergrund.
Kategorie: Politik