Trump-Kabinett: Journalist stößt unerwartet zu geheimem Gruppenchat mit Kriegsplänen
Washington/Berlin. Eine Veröffentlichung des US-Magazins „The Atlantic“ bringt eine brisante Sicherheitspanne im Weißen Haus ans Tageslicht. Der Chefredakteur Jeffrey Goldberg wurde versehentlich in einen geheimen Gruppenchat der Regierung eingeladen, wo führende Mitglieder von Präsident Donald Trumps Kabinett über konkrete Angriffspläne gegen die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen sprachen.
Goldberg berichtet, dass er am 11. März eine Kontaktanfrage von Michael Waltz, dem Nationale Sicherheitsberater, per Signal erhalten hatte und misstrauisch reagierte. Zwei Tage später wurde er in den Gruppenchat eingeladen, wo sich Mitglieder der US-Regierung mit Klarnamen oder Kürzeln eintrafen. Goldberg war zunächst skeptisch, da ihm die Einladung eines Chefredakteurs zu einem solchen Chat seltsam erschien.
Im Laufe des Chats entfalteten sich offenbar konkrete Planungen für einen militärischen Schlag im Jemen. Goldberg beschreibt eine informelle Kommunikation mit Emojis, darunter geballte Faust- und Flaggensymbole. Beteiligte waren u. a. Vizepräsident J.D. Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth sowie weitere hochrangige Kabinettsmitglieder.
Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates bestätigte die Authentizität der Nachrichten und kündigte eine interne Prüfung an. Die Panne wirft erneut Fragen nach den Sicherheitsstandards im Weißen Haus auf.