Jerusalem. Der 21-jährige Edan Alexander, der im Oktober 2023 während eines Militäreinsatzes in Gaza von Hamas entführt wurde, ist nun die letzte lebende Geisel mit US-Pass. Das Video, das er veröffentlicht hat und in dem er um Hilfe fleht, erhöht den Druck auf Israel und die USA. Alexander beteuert verzweifelt: „Präsident Trump, warum sind Sie auf Netanyahu’s Lügen hereingefallen?“ Dies führte dazu, dass die US-Regierung unter Donald Trump einen neuen Geiselaustausch aufforderte.
Trump hat Adam Boehler, seinen Verhandlungsfachmann für solche Fälle, mit breitem Handlungsrecht ausgestattet. „Wir werden es ihnen heimzahlen – und das wird nicht schön für sie sein“, sagte Boehler in einem Interview zu den Bedingungen für Alexanders Freilassung.
Die Hamas nutzt die Situation strategisch: Sie behauptet, dass Edan krank sei, nachdem israelische Luftschläge seine Kontakte abgeschnitten hätten. Doch laut Boehler ist das nur eine Finte, um Druck auf Israel auszuüben.
Zusammen mit der Veröffentlichung des Videos von Alexander tritt auch die Familie des jungen Mannes in Erscheinung und fordert einen sofortigen Geiselaustausch. „Wie stellen Sie sich vor, dass sie auch noch die letzte Geisel herausholen können, ohne diesen Krieg zu beenden?“, fragt Edans Vater Adi den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu.
Die internationale Community und große Teile der Israelis sehen das aktuelle Verhandlungsangebot als Chance auf einen Friedensschluss. Doch die israelische Regierung unter Netanyahu weigert sich, ein neues Waffenstillstandsabkommen einzugehen, ohne ihre militärischen Interessen im Gazastreifen zu gewährleisten.
Kritiker der israelischen Politik sehen die Militäraktionen gegen Hamas als Versuche, Druck auf die Terrororganisation auszuüben und einen Kompromiss zu erzwingen. Doch sie fürchten um das Leben von Edan Alexander in dieser misslichen Situation.