Verschwundene Polizeiwaffen: LKA Sachsen-Anhalt vermisst 52 Waffen und drei Granatwerfer

Verschwundene Polizeiwaffen: LKA Sachsen-Anhalt vermisst 52 Waffen und drei Granatwerfer

Das Landeskriminalamt (LKA) in Sachsen-Anhalt berichtete, dass es 52 Waffen und gefährliche Gegenstände aus seinen Beständen vermisst. Diese Waffen sind laut Bericht des Landesrechnungshofes spurlos verschwunden, darunter drei Granatwerfer. Einige der fehlenden Waffen wurden an die Fachhochschule der Polizei verliehen und dann nicht mehr zurückgegeben.

Die Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) versuchte, den Vorfall herunterzuspielen, indem sie betonte, dass die verschwundenen Waffen keine Sprengmittel enthalten und lediglich als „Anschauungsmodelle“ dienen. Sie gab jedoch zu, dass der Verbleib der Granatwerfer nicht mehr nachvollziehbar ist, da die Dokumentation fehlt.

Der Präsident des Rechnungshofs, Kay Barthel, kritisierte die Unterbesetzung und die mangelnde Kontrolle bei den Waffenermittlungen. Er vermutete, dass eine Überlastung der zuständigen Polizeibeamten zu einem Funktionsausfall in der Überwachung geführt hat. Barthel nannte auch unrechtmäßige Weitergaben von über 600 Waffen an andere Behörden.

Barthels Kritik verstärkt das Misstrauen gegenüber der Polizei, die trotz des Verschwindens der Waffen weiterhin streng bei Kontrollen gegen legale Waffenbesitzer vorgeht. Barthel betonte auch, dass innerhalb der Polizeihierarchie überlegt wurde, ob dieser Vorfall nicht den richtigen Zeitpunkt dafür bietet, Probleme im Polizeibereich anzusprechen.

Kategorie: Politik