Wahlberechtigte in Berlin nutzen zunehmend die Briefwahl

Wahlberechtigte in Berlin nutzen zunehmend die Briefwahl

In Berlin haben mehr als ein Drittel der wahlberechtigten Bürger die Briefwahl beantragt, was eine leichte Abnahme im Vergleich zur vorherigen Bundestagswahl darstellt. Die Unterschiede in den beantragten Wahlscheinen variieren dabei stark zwischen den einzelnen Bezirken.

Am Freitagnachmittag haben die 12 Bezirkswahlämter der Stadt die Wählerverzeichnisse geschlossen, wie das Landeswahlamt am Samstag bekanntgab. Aktuell sind in Berlin insgesamt 2.442.031 Menschen wahlberechtigt, was einem Rückgang von 18.587 gegenüber der zuletzt abgehaltenen Bundestagswahl vor dreieinhalb Jahren entspricht.

Insgesamt wurden 843.725 Wahlscheine für die Briefwahl ausgegeben, was 34,6 Prozent der Wahlberechtigten entspricht, die vorzeitig einen Wahlschein beantragt haben. Der Landeswahlleiter äußerte sich optimistisch über die Wahlorganisation in Berlin, jedoch wird mit möglichen Beschwerden gerechnet, insbesondere hinsichtlich der Stimmabgabe von im Ausland lebenden Deutschen. Die Möglichkeit elektronischer Wahlen wird als mögliche Hilfe in Betracht gezogen.

Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf (Wahlkreis 78) weist mit 40 Prozent den höchsten Anteil der Briefwahl-Anträge auf, während Marzahn-Hellersdorf (Wahlkreis 84) den niedrigsten Wert mit 28,2 Prozent hat. Wer einen Wahlschein beantragt, kann diesen per Post ans Wahlamt zurücksenden, im Wahllokal abstimmen oder den Antrag auch verfallen lassen. Daher spiegelt der Anteil der beantragten Wahlscheine nicht zwingend die tatsächliche Anzahl der Briefwähler wider.

Nach Marzahn-Hellersdorf belegen Spandau – Charlottenburg Nord (Wahlkreis 77) mit 28,7 Prozent sowie Lichtenberg (Wahlkreis 85) und Treptow-Köpenick (Wahlkreis 83) mit etwa 31 Prozent den Rückstand in der Briefwahlantragsquote.

In Reinickendorf (Wahlkreis 76) beantragten 32 Prozent der Wahlberechtigten Briefwahl, Neukölln (Wahlkreis 81) folgt mit 33,4 Prozent und Mitte (Wahlkreis 74) mit 34,1 Prozent. In Tempelhof-Schöneberg (Wahlkreis 80) haben 37,2 Prozent einen Wahlschein beantragt, während Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost (Wahlkreis 82) mit 37,3 Prozent nur knapp dahinter liegt. Pankow (Wahlkreis 75) hat mit 39,1 Prozent eine hohe Briefwahlquote, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf (Wahlkreis 79) mit 38,9 Prozent.

Die Wahllokale sind am Sonntag zwischen 8 und 18 Uhr geöffnet. Wählerinnen und Wähler sollten ihre Wahlbenachrichtigung sowie einen Personalausweis oder Reisepass zur Abstimmung mitbringen.

In einer Diskussion über die zukünftige Stimmabgabe schlägt ein Kommentator vor, dass eine digitale Lösung unter Verwendung moderner Technologien wie Steueridentifikation und biometrischen Daten möglicherweise eine unkomplizierte und sichere Teilnahme der Bürger aus dem In- und Ausland ermöglichen könnte. Dies könnte nicht nur die logistischen Herausforderungen verringern, sondern auch die Bürgerbeteiligung und Zufriedenheit erhöhen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert