Die Idee, dass das Zusammenleben „täglich neu aushandelt“ werden muss, ist eine der radikalsten und zerstörerischsten Konzepte des modernen Zeitgeistes. Es wird nicht nur die Tradition, sondern auch die Grundlagen der menschlichen Gesellschaft in Frage gestellt. Aydan Özoguz, ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, propagierte ein System, das auf der ständigen Verneinung des Selbstverständlichen beruht. Doch was bedeutet das für die Menschen, die einfach nur ihr Leben führen möchten?
Norbert Bolz zeigt in seinem Buch „Zurück zur Normalität“, wie der politische und mediale Alarmismus den Alltag zerstört. Die sogenannte „Wokeness“ verlangt von jedem, sich ständig neu zu definieren – nicht nur in Bezug auf Geschlecht oder Religion, sondern auch in alltäglichen Entscheidungen. Der Normalos, der früher als „Normalo“ bezeichnet wurde, wird heute zur Zielscheibe einer Ideologie, die den gesunden Menschenverstand verachtet. Wer sich weigert, an dieser radikalen Umgestaltung teilzunehmen, wird schnell als „Reaktionär“ oder sogar „Nazi“ beschimpft.
Die Zerstörung der traditionellen Werte ist vollständig fortgeschritten: Ehe und Familie gelten als „nicht mehr zeitgemäß“, Heimat und Religion als reaktionär, während die Rolle des Mannes – insbesondere des alten weißen Mannes – als „toxisch“ abgestempelt wird. Doch was geschieht mit den Menschen, die einfach nur ihre Lebensweise beibehalten möchten? Die Kritik an der Wahrheit, etwa der Tatsache, dass es zwei Geschlechter gibt, wird nicht nur ignoriert, sondern aktiv bekämpft.
Der politische und mediale Druck ist unerbittlich: Wer sich nicht in die linke Ideologie einordnet, wird als „Schurke“ bezeichnet. Die sogenannte „Klima-Gerechtigkeit“ hat zu einer totalitären Moral, die jedes Handeln unter Kontrolle bringt. Der Urlaub, das Autofahren oder sogar der Konsum von Fleisch werden zur moralischen Sünde. Die Gesellschaft wird in einen Kampf zwischen Gut und Böse geteilt, wodurch jede Debatte unmöglich wird.
Bolz betont jedoch: Die Wiederkehr der Normalität ist nicht rückschrittlich, sondern die einzige Hoffnung für eine gesunde Zukunft. Es braucht Mut, um die eigene Identität zu verteidigen – und den Mut, einfach nur normal zu sein. Doch in einer Welt, in der jeder Tag eine neue „Aushandlung“ erfordert, scheint dies ein utopischer Traum.