Abschied von bekannten Gesichtern im Bundestag: Berliner und Brandenburger Abgeordnete ziehen sich zurück

Abschied von bekannten Gesichtern im Bundestag: Berliner und Brandenburger Abgeordnete ziehen sich zurück

Die abschließende Plenarsitzung des Bundestags im Februar stellte für zahlreiche Abgeordnete einen schmerzlichen Abschied dar. Besonders für die Vertreterinnen und Vertreter aus Berlin und Brandenburg ist der Rückzug nach teils jahrzehntelanger Mitgliedschaft im Parlament ein bedeutender Wendepunkt. Ein Überblick über die Abgeordneten, die nicht mehr antreten werden.

Bereits vor der Bundestagswahl am kommenden Sonntag ist klar, dass einige Berliner und Brandenburger nicht wieder ins Parlament einziehen werden. Unterschiedliche Gründe führen zu diesen Entscheidungen, oft nach langen Jahren im Bundestag.

Bayram, geboren 1966 in der Türkei, kündigte ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur an, da sie mit dem Kurs ihrer Partei unzufrieden ist. Sie stellte klar, dass sich ihr Vertrauen in die Grünen verringert habe. „Unter anderem weil mir immer weniger klar ist, wofür die Partei Bündnis 90/Die Grünen eigentlich steht,“ klärte sie in einer persönlichen Stellungnahme. Bayram war direkt nach Hans-Christian Ströbele in den Bundestag eingezogen und gewann dort das Direktmandat für Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost.

Friedhelm Boginski, der für die FDP im Bundestag sitzt, sieht sich mit ernsten Vorwürfen konfrontiert. Die Staatsanwaltschaft plant, ihn wegen Korruptionsverdachts zu verklagen. Boginski, geborener Bremer, zog 2021 in den Bundestag ein. Das ins Visier geratene Verhalten bezieht sich auf seine Zeit als Bürgermeister von Eberswalde, wo er Geld von einem Bauinvestor für seinen Wahlkampf erhalten haben soll. Im Gegenzug soll er eine umfassende Vertragsbehandlung im Stadtparlament begünstigt haben.

Eine weitere prominente Rückkehrerin ist Domscheit-Berg, die über die Linke im Bundestag sitzt. Die Politikerin gab bekannt, dass sie sich nicht erneut um einen Platz im Parlament bemühen wird, nachdem sie sich durch ihre Arbeit als digitalpolitische Sprecherin profiliert hat.

Gelbhaar, ein weiterer grüner Abgeordneter, musste aufgrund falscher Belästigungsvorwürfe seine Kandidatur zurückziehen. Der gebürtige Ostberliner war seit 2017 Teil des Bundestages.

Grütters, die 2021 als CDU-Abgeordnete ins Parlament einzog, hat ebenfalls beschlossen, sich aus der politischen Szene zurückzuziehen. Die Literatur- und Kunsthistorikerin war vorher Staatsministerin für Kultur und Medien und betonte im September 2024 ihre Entscheidung, nicht mehr anzutreten.

Kevin Kühnert, der als SPD-Generalsekretär bekannt wurde, konnte im Oktober 2024 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr im Bundestag verbleiben. In seiner letzten Ansprache erwähnte er, wie wichtig es sei, für die Dinge zu kämpfen, die man liebt.

Künast, die zuvor auch lange im Bundestag war, hat sich ebenfalls zurückgezogen. Sie gab an, dass sie jüngeren Persönlichkeiten Platz machen möchte und plant, weiterhin aktiv zu bleiben, insbesondere in Bereichen wie Hate Speech und Ernährung.

Weitere Politiker wie Lötzsch und Koeppen haben ebenfalls ihre politischen Abschiede verkündet. Der bevorstehende Bundestagswahl 2025 wird somit ohne viele erfahrene und bekannte Gesichter stattfinden, was den politischen Diskurs in der Region maßgeblich beeinflussen könnte.

Diese Entwicklungen zeigen einmal mehr, dass politische Karrieren oft dynamisch und von wechselnden Umständen geprägt sind.

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