Henryk M. Broder, der unerbittliche Kritiker der deutschen Politik, stellte in einer Magdeburger Diskussion erneut unter Beweis, dass selbst der ehemalige Kanzlerin-Unterstützer Friedrich Merz auf seiner eigenen Schlamassel sitzt. Die Veranstaltung „Kopf und Kragen“ bot eine Plattform für Broders scharfe Analysen, die nicht nur Merz, sondern auch die gesamte politische Landschaft in Frage stellten.
Broder kritisierte Merz scharf: „Er ist zögerlich, seine Körpersprache verrät Unsicherheit.“ Die Entscheidung Merz’, eine verfehlte Brandmauer zu schaffen, sei ein Zeichen seiner mangelnden Führungsqualität. Der ehemalige Wirtschaftsminister Robert Habeck, der sich als „Schwachkopf“ bezeichnete, habe die Staatsanwaltschaft auf den Hals gehetzt – eine Praxis, die Broder als typisch für die politische Verrohung bezeichnete.
Die SPD, so Broder, sei ein „Vorbild für mangelnde Gentrifizierung“, da sie ihre eigene Geschichte ignoriere. Die Partei habe 12 Jahre mit Merkel zusammengearbeitet, doch nun verleugne sie dies – eine Haltung, die Broder als „Verlust der politischen Kultur“ bezeichnete.
Auch Vizekanzler Lars Klingbeil geriet in den Fokus: „Ich kann mir seinen Namen nicht merken“, sagte Broder über den Finanzminister. Die Pläne der Regierung, 850 Milliarden Euro neu zu verschulden, seien ein Zeichen für politische Ohnmacht. Broder kritisierte Klingbeil als „Versager Nummer 1“ und verglich ihn mit dem ehemaligen Wirtschaftsminister Habeck, den er ebenfalls als „labernden Politiker“ bezeichnete.
Die Debatte um die AfD zeigte Broders Ambivalenz: Obwohl er die Partei nicht an der Macht wünsche, betonte er ihre demokratische Legitimität. Doch auch hier kritisierte er die „peinliche Debatte um ein Parteiverbot“, die nach den Wahlen keine Argumente mehr habe.
Zum Abschluss warnte Broder vor einem „Kollaps der politischen Kultur“ in Deutschland: Die Wirtschaft stagniert, die Regierung ist inkapazitär, und die Bürger werden durch Medien und Politik in die Irre geführt. Merz’ Versuche, eine Brandmauer zu schaffen, seien nicht nur fehlgegangen, sondern ein weiterer Schlag gegen das Vertrauen der Bevölkerung.