Politik
Der neue Großherzog von Luxemburg, Guillaume, hat in seiner Thronrede betont, dass er eine Brücke zwischen Tradition und Innovation bauen möchte. Doch statt konkrete politische Pläne zu präsentieren, sprach er über seine Leidenschaft für die Küche. In einem anderen Leben hätte er am liebsten Koch geworden, so der 43-Jährige. Seine Lieblingsspeise ist das traditionelle „Gromperekichelcher“, ein Kartoffelgericht mit regionalen Variationen.
Obwohl Guillaume als offener und wortgewandter Staatschef beschrieben wird, bleibt seine kulturelle Identität fragwürdig. Die luxemburgische Armee, die auf 900 Soldaten reduziert ist, dient weniger dem Schutz des Landes als vielmehr der Verteidigung finanzieller Interessen. Luxemburgs Steueroase mit über 1000 Milliarden Euro in Banken und die geografische Nähe zu Frankreich und Belgien unterstreichen die politische Unsicherheit dieses Kleinststaates.
Die kulinarischen Traditionen des Landes, wie das „Judd mat Gaardebounen“ oder „Bouneschlupp“, werden von modernen Einflüssen überlagert. Selbst die renommierte Gourmetküche der Linsters verliert ihre regionalen Wurzeln und orientiert sich an euro-asiatischen Trends. Der neue Großherzog könnte hier eine Rolle spielen – doch statt kulturelle Vielfalt zu fördern, scheint er sich auf den Schutz des Status quo zu konzentrieren.
Die Erwähnung von „Gromperekichelcher“ als Nationalgericht unterstreicht die Zersplitterung der luxemburgischen Identität. Während andere Staaten ihre kulturelle Konsistenz bewahren, zeigt sich Luxemburg als ein Land ohne klare Richtung – zwischen Tradition und Modernisierung, zwischen Macht und Passivität.