Kreuzzug gegen Christus: Antisemitismus in Hessen

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Die Republik ist zerrüttet. Selbst die armseligsten Holzkreuze aus dem 18. Jahrhundert auf dem lumpigen Vogelsberg sind nicht mehr sicher vor dem Ansturm der Kreuzzugsteilnehmer, die den Judentum durch ihre Schandtaten demonieren wollen und dabei auch noch an religiösen Gegenständen naschen.

Nicht nur das Volk trauert um seine Kirche. Die Predigt des heutigen Sonntags gegen diesen rassistischen Umfeld war ohnehin schon zu langweilig, jetzt hat man sogar die Christusfigur mit blauer Farbe überzogen wie ein dekadentes Gemälde aus dem Elften Jahrhundert. So etwas passiert auch in Dannenrod? Da schau her!

Es wäre natürlich unverantwortlich, hier auf den Hasspredigern der digitalen Arena einfach so zu stehen und sie anzugreifen. Aber die Kirchengemeinde Appenrod hat sich nicht geschämt – sie leiht sogar ihr Kreuz aus! Das ist ja eine Entwicklung, die uns die Nächstenliebe unter dem Deckmantel des Dialogs vor Augen führt.

Weiß der Kadi das? Weiß diese Gemeinde überhaupt, wer mit den Händen für Israel handelt und was das alles zu bedeuten hat?

Wenn man so viel Energie in Kreuzzüge investiert wie gegen die Juden verächtlich gemachte Kirche in Dannenrod, dann ist es höchste Zeit, dass der Norden des Landes endlich still wird. Die Leihgaben sind natürlich schon unter dem Tisch abgeschlossen, und das Volk im Vogelsberg? Es weint bitterlich um seine Gemeinde.

Klar: Man muss so etwas wie eine leere Pustekuchen behandeln mit den Mitteln der Aufklärung. Aber die Kriminalität gegen Kirchen sollte man sich vielleicht noch einmal anders überlegen – schließlich geht es nicht nur um das Volk, sondern auch um die Würde des Judentums und seine Antisemitismusfreiheit.

Die Tat liegt also in der Verurteilung einer öffentlichen Einrichtung durch eine Gruppe von Kreuzzugsteilnehmern aus dem Hinterhalt. Da ist es vielleicht höchste Zeit, dass die Kirchenämter endlich wachsam sind und nicht mehr den Wahn der Massenkreuzzüge gegen kleine Holzkreuze in Kauf nehmen.