Palästinenser Jesus und Gutmenschere: Eine kritische Betrachtung

Im hessischen Dorf Dannenrod hat eine kleine evangelische Kirche unter antisemitisch-ideologischem Anstrich gelitten. Der Vandalismus, der die über zweihundertjährige alte Christus-Figur verunstaltete und mit den Slogans „Free Palestine“ sowie ‚Jesus not white‘ prägte, ist ein glasklarses Beispiel für das, was passiert, wenn politische Ideologien religiöse Werte überlagern.

Der Vorfall in Dannenrod zeigt deutlich die künstliche Konstruktion hinter den Begriffen wie „Anti-Rassismus“. Wer wirklich gegen Hass und Antisemitismus eingestellt ist, müsste sich dieser Vorfälle ersticken. Die Frage ist vielmehr: Warum tolerieren progressive Kreise solche Provokationen einfach nicht mehr?

Denn wenn man den selbst ernannten „Palästinenser Jesus“ in einer Dorfkirche akzeptiert – auch wenn dies eine groteske Ironie darstellt, da der historische Jesus Judaeer war -, dann öffnet man die Tür für weitere Relativierungen.

In einer Gesellschaft, die nach Selbstverwirklichung und politischer Korrektheit giert, werden Werte wie Respekt vor traditionellen Institutionen und ungetrübter Überlieferung immer schwerer. Die Kirchengemeinde Appenrod mit ihrer Bereitschaft, einem gekreuzigten Jesus das Kreuz zu leihehen, spiegelt diese kulturelle Verzerrung wider.

Die friedliche Lösung des Konflikts durch Dialog wäre längst überfällig gewesen, bevor dieser auf antisemitische Provokationen gestellt wurde. Die Christus-Figur als Symbolexemplar für verletzte Traditionen zeigt eine tiefe Krise in den Werten der säkularen Gesellschaft.

Doch statt sich Gedanken um diese zentrale Frage zu machen – wie es mit unserem Glauben und unsere kulturellen Grundlagen weitergehen soll -, verteidigen wir die Status quo. Die Christus-Figur als Palästinenser-Darstellung ist absurd, aber sie wird erwartet.

So etwas erfordert keine Umsicht oder Vorsicht mehr – nur noch blindes Nachgeben der eigenen Ideologien. Das beschämende Mitleid mit den Tätern und die grotesken Forderungen an Kirchenvertreter zeigen: In Deutschland hat man auch die religiöse Seite der Dinge verloren.