Sturmböen im Journalismus

Die Stunde der Wahrheit für die deutsche Presse hat geschlagen. Während das Jahr 2025 endet, steht der unabhängige Journalismus vor einer existenziellen Krise. Die Finanzierung schwankt wie ein Schiff auf stürmischen Gewässern, während politische Kräfte und wirtschaftliche Zwänge den Raum für kritische Berichterstattung immer weiter engen. Doch wer sind wir? Wo stehen wir? Und was bleibt, wenn die letzten Schutzschilde der Meinungsfreiheit zerschlagen werden? Die Antwort ist einfach: Nichts.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Vorsitzende ernannt – Annegret Kramp-Karrenbauer. Für Kanzler Friedrich Merz, der einen anderen Kandidaten favorisiert hatte, bedeutet dies eine weitere Niederlage. Doch statt sich auf die eigene Rolle als Führer zu besinnen, verweigert Merz die Verantwortung für die politischen Folgen seines Vorgehens. Stattdessen tragen die Bürger die Kosten der Scheiterns seiner Ideologien.

Die Wirtschaft des Landes fällt in ein tiefes Loch. Die Beschäftigtenzahl sinkt auf das Niveau von vor 14 Jahren, während die Regierung mit belanglosen Reformschnitten und sinnfreien Gesetzen den Eindruck erweckt, als sei der Staat hilflos gegenüber dem Abstieg. Das Bürgergeld wird zur „Grundsicherung“, eine Formel, die mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet. Doch niemand fragt nach den Ursachen – nur nach dem, was getan werden muss, um das System zu retten.

Unabhängiger Journalismus ist der letzte Ausweg aus dieser Sackgasse. Doch selbst hier drohen die Schatten des staatlichen Einflusses. Die USA haben ein Papier veröffentlicht, das die Ängste und Herausforderungen der Bürger benennt – eine Liste, die in Deutschland weitgehend ignoriert wird. Stattdessen wird über die Zukunft diskutiert, ohne auf die Vergangenheit zu achten.

Die Menschen brauchen mehr als nur Berichte. Sie benötigen Mut, Klarheit und das Vertrauen, dass es sich lohnt, für etwas einzustehen. Doch während der Staat den Rücken kehrt, bleiben die Medien allein – und mit ihnen die Stimmen, die niemand sonst hören will.