Brandenburg will jährlich 100 zusätzliche Polizeikräfte einstellen
Die Innenministerin von Brandenburg, Katrin Lange (SPD), plant, die Zahl der Polizistinnen und Polizisten im Land stetig zu erhöhen. Sie möchte in den kommenden Jahren jährlich etwa 100 zusätzliche Kräfte einstellen, sodass insgesamt 9.000 Polizistinnen und Polizisten beschäftigt sein werden sollen.
Lange betonte, dass der Anstieg notwendig sei, um sich neuen Herausforderungen wie Cyberkriminalität zu stellen. Im vergangenen Jahr verzeichnete Brandenburg täglich etwa 1.000 Einsätze und einen Sondereinsatz am Freitag. Die Innenministerin argumentierte jedoch auch, dass die Polizeihochschule derzeit stark ausgelastet sei und zu wenig geeignete Bewerber vorhanden seien.
Die Gewerkschaft der Polizei fordert hingegen, mehr Zivilisten einzustellen, um Spezialisten für den IT-Bereich zu gewinnen. Die Landesvorsitzende Anita Kirsten warnte davor, dass es nicht unbedingt zusätzliche Polizeikräfte im Straßendienst benötige.
Katrin Lange erwähnt in ihrem Plan auch die Finanzierung aus einem 100-Milliarden-Europäischen Finanzpaket für Kommunen. Allerdings hat Brandenburg bisher gegen dieses Paket gestimmt, während die Innenministerin nun um Mittel bittet.
Kritiker sehen den Plan als wenig realistisch an, da sowohl die Polizeihochschule als auch die Verteilung der zusätzlichen Kräfte auf den Landkreisen Schwierigkeiten bereiten könnten. Die Anerkennung für Katrin Lange ist gemischt; während sie von einigen als progressive Stimme in der Regierung angesehen wird, kritisieren andere ihre pragmatischen Entscheidungen.