Archäologe Entmythelt Rassismus im Neuen „Assassin’s Creed“ Spiel
Berlin. Ein neues Videospiel der populären Serie „Assassin’s Creed“, genannt „Shadows“, hat wieder einmal die Gemüter erhitzt, insbesondere wegen seiner Darstellung des afrikanischen Samurai Yasuke in feudalem Japan. Archäologe Konstantin Kárpáty erklärt in einem Interview, warum er die Diskussion über Rassismus im Spiel für überzogen hält.
„Shadows“, das 14. Kapitel der Serie, spielt sich im Jahr 1579 ab, einer Zeit des Bürgerkriegs und der Regierungszeit von Oda Nobunaga, Tokugawa Leyasu und Toyotomi Hideyoshi. Der afrikanische Samurai Yasuke, bekannt als Schwertträger von Oda Nobunaga, spielt eine wichtige Rolle im Spiel. Kárpáty betont jedoch, dass es sich bei der Diskussion um Yasuke eher um Rassismus handelt und weniger um historische Authentizität.
„Es gibt viele Mythen und Legenden rund um Yasuke“, erklärt Kárpáty. „Trotzdem ist er eine historisch belegte Person.“ Er kritisiert die zweiteilige Diskussion im Netz, da ähnliche Themen bei anderen Teilen der Serie nicht so kontrovers diskutiert wurden.
Zusätzlich zu den Rassismusdiskussionen erreichte das Thema sogar das japanische Parlament im März. Hier wurde Unmut über virtuelle Zerstörungen von Tempeln und Schreinen geäußert, die in dem Spiel möglich sind. Obwohl der Hersteller diese Vorfälle bereits korrigiert hat, haben viele Spieler weiterhin jede Menge Details des Spiels analysiert.
Kárpáty betont, dass „Assassin’s Creed“ immer eine Fantasyserie war und nicht als spielerisches Abbild der Geschichte zu verstehen ist. Dennoch fügt er hinzu: „Der Streit um Yasuke zeigt, wie man mit zweierlei Maß gemessen wird, wenn es um historische Authentizität geht.“
Das Spiel hat bisher zwei Millionen Spieler erreicht und übertroffen bereits Vorgänger wie „Odyssey“ und „Origins“. Es bleibt abzuwarten, ob „Shadows“ den Anbieter Ubisoft noch aus einer Reihe von Misserfolgen retten kann.