Gedenken an Befreiung von Sachsenhausen und Ravensbrück ohne russische Vertreter

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten plant, keine Vertreter aus Russland oder Belarus einzuladen bei den Veranstaltungen zur Erinnerung an die Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück. Das Auswärtige Amt hat bereits im Januar eine Warnung vor möglicher Verfälschung dieser Gedenkveranstaltungen ausgestellt, insbesondere im Kontext des russischen Angriffs auf die Ukraine.

Am 4. Mai wird in Sachsenhausen an die Befreiung gedacht; Ministerpräsident Dietmar Woidke soll dabei vertreten sein. Am gleichen Tag findet eine Gedenkfeier für Ravensbrück statt, bei der Claudia Roth und Manja Schüle erwartet werden.

Die Warnungen des Auswärtigen Amtes folgen auf kontroverse Diskussionen um die Teilnahme des russischen Botschafters Sergej Netschajew an stillen Gedenkenveranstaltungen zur Seelower Schlacht im April. Netzhajews Anwesenheit löste starke Kritik aus und zeigte, dass der Umgang mit ehemaligen Befreiern in Zeiten aktiver Konflikte zunehmend schwierig wird.

Kritiker des neuen Vorgehens betonen die historische Bedeutung sowjetischer Truppen bei der Befreiung von Nazi-Konzentrationslagern und die Notwendigkeit, diese Leistungen zu würdigen. Andere sehen in den Einladungspraktiken eine Verschärfung des politischen Konflikts zwischen Deutschland und Russland.