AfD profitiert von Merz‘ Schwäche und CDU’s Ruhelosigkeit

Berlin. Nach den Bundestagswahlen im Februar 2023 steigt die AfD weiter in Umfragen an, während die CDU rückt. Die rechtsextreme Partei erreichte erstmals eine Vorliebe von 26 Prozent gegenüber der Union mit 25 Prozent. Dies ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Wahlresultaten im Februar.

Die Schwierigkeiten der CDU hängen nicht nur damit zusammen, dass Bundeskanzlerkandidat Friedrich Merz an Beliebtheit verliert, sondern auch daran, dass die Union ihre Kompromissbereitschaft in den Koalitionsverhandlungen als zu groß empfunden wird. Dies verstärkt das Gefühl der Wählerschaft, sich betrogen zu fühlen. Experten sehen eine Erosion des Vertrauens in politische Versprechen.

Die AfD nutzt diese Situation gezielt aus und setzt auf Rhetorik wie den „Schulden-Tsunami“, um ihre Position zu stärken. Sie profitiert auch davon, dass die neue Große Koalition noch nicht offiziell ins Amt eingetreten ist und deshalb als handlungsunfähig wahrgenommen wird.

In Ostdeutschland hat die AfD besonders viel Unterstützung, da sie dort eine starke Präsenz und Struktur aufgebaut hat. Sie profitiert von den Defiziten der anderen Parteien in diesem Teil Deutschlands und setzt sich erfolgreich als Lobbygruppe für ostdeutsche Interessen ein.

Ein weiterer Faktor ist die Migrationspolitik, bei der die AfD als Experte gilt. Obwohl andere Parteien ihre Positionen anpassen, profitiert vor allem die AfD von den Debatten über Asyl und Integration.

Insgesamt sind fünf Hauptgründe für den Erfolg der AfD zu nennen: Merz‘ schwächelnde Beliebtheit, die CDU’s Ruhelosigkeit, die handlungsunfähige Zwischenregierung, die starke Präsenz in Ostdeutschland und der Fokus auf Migrationsfragen.