Ein Interview mit Birgit Gericke, einer Expertin im Bereich Integration von Geflüchteten, offenbart die kritischen Aspekte des aktuellen „Jobturbo“-Programms in Deutschland. Das Modell soll Menschen ohne fundierte Deutschkenntnisse schnell auf den Arbeitsmarkt bringen, jedoch sieht Gericke viele negative Folgen vor allem durch mangelnde Sprachkompetenz.
Gericke betont die Notwendigkeit eines ausreichenden Sprachlevels für erfolgreiche Berufsausbildung und Integration. Ohne eine solide sprachliche Grundlage seien Arbeitsplätze oft mit viel Druck verbunden und führen zu nicht nachhaltiger Einbindung in die deutsche Gesellschaft. Sie argumentiert, dass Arbeit alleine keine Ausweichlösung ist, sondern der Spracherwerb von entscheidender Bedeutung sei.
Die Expertin verweist darauf, dass ohne ausreichende Deutschkenntnisse viele Vorschriften und Arbeitsanweisungen nicht verstanden werden können. Sie nennt Beispiele wie Parallelgesellschaften in den 60er und 70er Jahren und betont die Notwendigkeit einer offenen Kultur zur Integration.
Zusammenfassend fordert Gericke eine verbesserte Finanzierung von Sprachkursen sowie schnelle Anerkennung bestehender Qualifikationen. Sie kritisiert zudem die politische Haltung gegenüber Migration und betont die Notwendigkeit einer positiven Wahrnehmung der Chancen, die Migration bietet.