In den letzten Monaten wurden mehrere Wale vor der deutschen Ostsee- und Nordseeküste gesichtet. Besonders auffällig sind die Totengefunde, darunter ein zehn Meter langer Buckelwalbulle bei Sankt Peter-Ording und ein tonnenschwerer Pottwal-Kadaver in Hörnum auf Sylt. Experten des ITAW in Büsum vermuten, dass das weltweite Anwachsen der Walpopulation zu einer erhöhten Sichtbarkeit führt. Jedoch bleiben die genauen Gründe für die Verirrungen unklar: Mögliche Ursachen sind gestörte Magnetfelder oder der Schiffsverkehr.
Zuletzt wurden mehrfach Buckelwale in Küstennähe gesichtet, unter anderem bei Ahrenshoop und Travemünde. Experten des Deutschen Meeresmuseums Stralsund bestätigen die Sichtungen und gehen davon aus, dass es sich um junge Tiere handelt. Joseph Schnitzler vom ITAW erklärt, dass Buckelwale in seichten Gewässern besser zurechtkommen als Pottwale, die fast immer stranden, wenn sie sich verirren.
Die Sichtungen und Strandungen von Walfischen sind laut Schnitzler keine Massenevnt, sondern eine Folge des Bevölkerungswachstums der Walpopulation. Ein erneuter massenhafter Verlust wie 2016 wird als unwahrscheinlich eingestuft.