Nach über einem Jahr und acht Monaten in Geiselhaft wurde Edan Alexander, ein israelischer Soldat im Alter von 21 Jahren, am Montag aus der Gewalt von Hamas befreit. Er traf nach seiner Freilassung seine Eltern und Geschwister, die aus den USA angereist waren, um ihn zu empfangen. Die Freilassung wurde als eine Geste gegenüber den USA interpretiert, da Präsident Donald Trump in Kürze zu einer Nahost-Reise aufbricht.
Alexander war im Oktober 2023 von einem israelischen Armeestützpunkt entführt worden und hatte während seiner Gefangenschaft ernste Folterungen erdulden müssen. Im November 2024 zeigte Hamas ein Video, in dem Alexander hemmungslos weinte. Nach seiner Freilassung wurde er zur Behandlung in eine Klinik eingewiesen.
Die Familie traf sich am Montag zu einem emotionalen Wiedersehen, bei dem Edan Alexander seine Mutter im ersten Telefonat sagte: „Ich liebe dich so sehr.“ Die Freilassung wurde als ein Signal für die USA interpretiert, Druck auf Israel auszuüben, um einen dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt jedoch weiterhin eine Einigung ab und will die Hamas vollständig zerschlagen. Indirekte Verhandlungen zwischen Israel und Hamas wurden nach einigen Monaten ins Stocken geraten, da die Hauptstreitpunkte ungelöst blieben.
Die Freilassung Edan Alexanders löste auch Kritik an der israelischen Regierung aus, da nur dieser Geisel mit einem amerikanischen Pass Priorität zugesprochen wurde. Es wurden noch mindestens 20 lebende Geiseln im Gazastreifen festgehalten und die sterblichen Überreste von 35 verschleppten Menschen sind immer noch nicht ausgehändigt worden.