Eine US-amerikanische Regierungsanordnung droht Hunderten internationalen Studierenden, darunter mehreren hundert Deutschen, das Studieren an der renommierten Universität Harvard zu verhindern. Amy König, eine Berliner Studentin im vierten Semester ihres Bachelor-Studiums in Politikwissenschaft, bangt um ihren Aufenthaltsschein für den kommenden akademischen Jahr und sieht somit ihre Fortsetzung des Studiums in Zweifel.
König, die sich durch ihren Studienaufenthalt Harvard als Ort der Gelehrsamkeit und internationalen Zusammenarbeit erlebt hat, führt auch als talentierte Fußballerin ein doppelteres Leben. Sie spielt für das höchste College-Fußballteam im Land – eine Chance, die in Deutschland nicht vergleichbar ist.
Am Donnerstag hatte US-Heimatschutzministerin Kristi Noem angeordnet, dass Harvard ab dem kommenden Lehrjahr keine Studierenden aus dem Ausland mehr einschreiben darf. Dies würde rund 7.000 von über 35.000 Studierenden betreffen und dazu führen, dass sie nicht Vorlesungen oder Kurse besuchen können.
Harvard hat daraufhin eine Klage gegen die Anordnung eingereicht. Die Universität weist den Vorwurf zurück, zu wenig gegen antisemitische Angriffe getan zu haben, was die Regierung als Grund für ihre Entscheidung angegeben hat. Mehrere Experten und ehemalige Harvard-Präsidenten bezeichneten Trumps Vorgehen als unzureichend gerechtfertigt und erheblich diskriminierend.
Bislang gibt es keine klaren Handlungsempfehlungen von deutschen Behörden für die betroffenen Studierenden. Amy König ist zutiefst besorgt: „Aktuell könnte ich nicht sagen, ob ich reinkommen würde oder nicht.“