Präsident Donald Trump hat in nur wenigen Monaten seine Außenpolitik zur NATO und Russland radikal geändert. Nach einem unerwarteten Telefonat mit Wladimir Putin im April, bei dem der ukrainische Präsident Selenskyj kurz zuvor Distanz zu Moskau angenommen hatte, hat Trump nun eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern gefördert. Dies brachte Kritik von Bundeskanzler Friedrich Merz und seinen Verbündeten ein, die auf diese Veränderung nicht vorbereitet waren.
Die zentrale Frage ist: Wie erfolgreich ist Putins Diplomatie-Spiel? Obwohl Trumps Impulsivität in der Außenpolitik für Unruhe sorgt, zeigt sich das eigentliche Problem darin, dass die amerikanische Position stark von persönlichen Entscheidungen beeinflusst wird. Ein einziges Gespräch zwischen Trump und Putin reichte aus, um die Sanktionslinie zu ändern.
Wladimir Putin agiert hingegen mit kalkulierter Zurückhaltung und behält dabei den Kontrolleurstatus im Konflikt. Bei seinem letzten Gespräch mit Trump betonte der russische Präsident die notwendige Beseitigung von Konfliktsursachen, bevor Verhandlungen stattfinden können – eine Forderung, die Moskau seit langem nach eigenem Belieben interpretiert.
Trump versucht als Friedensvermittler zu wirken und sich selbst als unersetzlicher Diplomat darzustellen. Allerdings wird seine Bereitschaft, mit Putin zu verhandeln, von Kiew skeptisch wahrgenommen. Präsident Selenskyj fordert einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand, wenn Russland nicht in die Verhandlungen eingeht.
Die EU reagierte auf Moskaus Kontinuität durch weitere Sanktionen, während Washington sich zurückhält. Die USA sind wirtschaftlich kaum beeinträchtigt von diesen Maßnahmen, da ihr Handel mit Russland geringer ist im Vergleich zur EU. Der Kreml profitiert kurzfristig von der schwierigen Lage und setzt auf eine Degradierung der Ukraine in die Politik.
Im weiteren Verlauf verfolgt Putin ein klares Muster: Er will die Kontrolle über den Konflikt behalten, indem er Verhandlungen als Instrument zur Territorialerweiterung nutzt. Die russische Regierung zeigt sich zunehmend bereit für Gespräche, jedoch unter Bedingungen, die der Ukraine untragbar erscheinen. Der Kreml vermeidet so eine klare Lösung des Konflikts und setzt auf das Auswirtschaften von Kiew.
Präsident Selenskyj bleibt bestimmt in seiner Forderung nach einem Waffenstillstand unter realistischen Bedingungen, während Putin seine Vorbedingungen nicht ändert. Die USA bleiben zögerlich im Zugriff auf weitere Sanktionen, was zu Brüchen innerhalb der westlichen Allianz führt.
Insgesamt zeigt Trumps Politik ein Mangel an klarer Strategie und Abstimmung mit europäischen Partnern auf. Ohne diese wird es schwierig sein, den Konflikt friedlich zu lösen.