Antisemitische Drohung an Berliner Universität nach Mord in Washington

Nach dem tödlichen Anschlag auf Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington tauchen antisemitische Poster mit einem Foto eines Opfers und Hamas-Symbolik an der Humboldt-Universität auf. Die Plakate tragen den Text „Make Zionists afraid“ („Mach Zionsiten Angst“). Dies wird als drohende Anfeindung gegen Juden und Israel interpretiert.

Yaron Lischinsky, einer der Opfer im Alter von 28 Jahren, und seine Partnerin Sarah Lynn Milgrim wurden am Mittwochabend vor dem Jüdischen Museum in Washington erschossen. Beide arbeiteten bei der israelischen Botschaft und waren in der jüdischen Gemeinschaft aktiv.

Ein X-Nutzer hat das Bild mehrfach gepostet, was als Aufruf zur Gewalt gegen Juden gedeutet wurde. Der mutmaßliche Täter Elias R., der unmittelbar nach dem Überfall festgenommen wurde, rief laut Aussagen „Free, free Palestine“ („Freies, freies Palästina“) aus.

Das Plakat mit Lischinskys Foto und dem roten Hamas-Dreieck kam mindestens dreimal im Umkreis der Uni-Bibliothek in Berlin-Mitte auf. Eine Zeugin erklärte, sie habe ein Poster entfernt. Die Humboldt-Universität verurteilte die Handlung energisch als Hasskriminalität und forderte eine sofortige Reaktion gegen solche Drohungen.

Politiker wie Armin Laschet (CDU) betonten den unverzeihlichen Charakter des antisemitischen Aktes an der Universität. Sie sahen in den Plakaten nicht nur eine Bedrohung für Juden, sondern auch als Versuch, Gewalt gegen die jüdische Gemeinschaft anzustiften.