Hamburg unternimmt Dschungelabenteuer auf Sumatra mit packender Doku

Hamburg unternimmt Dschungelabenteuer auf Sumatra mit packender Doku

Hamburg/Sumatra. Der Hamburger Ben Mirgel hat sich mit einem Filmteam auf eine außergewöhnliche Expedition in den Dschungel von Sumatra begeben. Diese Reise war nicht nur ein Abenteuer, sondern auch eine gefährliche Herausforderung, da sie während ihrer Erkundung das Risiko eingingen, in extremen Bedingungen zu kämpfen.

Nach fast neun Tagen ohne Kontakt zur Außenwelt und einer beschwerlichen Wanderung über eine Bergkette erreichte Mirgel mit seinem Team das abgeschiedene Tal des Nationalparks Gunung Leuser. „Die Steigungen waren so dramatisch, dass wir uns an Bäumen festhalten mussten“, blickt Mirgel auf die Strapazen zurück. „Wir haben die Gefahr unterschätzt; unsere Reise war deutlich riskanter als ursprünglich geplant.“

Die schmalen Gratwanderungen stellten eine ernsthafte Herausforderung dar, da es beidseitig steil abging. „Mit schweren Rucksäcken und dem ständigen Risiko auszurutschen, war jeder Schritt ein Wettlauf ums Überleben“, erklärt er. Ein Einschub von Mirgel verdeutlicht die Gefahr: „Ich hielte mich an einem Baum fest, hätte dieser nachgegeben, wäre ich abgerutscht.“

Trotz der physischen und psychischen Belastung hielt Mirgel durch. „Es ging nur Schritt für Schritt, ohne an die äußere Welt zu denken“, bestätigt der 26-Jährige. Die 23 Minuten und 22 Sekunden lange Dokumentation über diese Expedition wurde nun auf Mirgels YouTube-Kanal veröffentlicht, und sein Ziel ist es, ein breites Publikum für Naturschutz und Artenvielfalt zu sensibilisieren. Wie sein großes Vorbild Steve Irwin möchte er die Zuschauer für die Wunder der Natur begeistern.

„Ich möchte die Menschen an die entlegensten Orte unseres Planeten mitnehmen. Denn nur wenn man liebt, was man schützt, wird man es auch bewahren“, betont Mirgel. Leider gestaltet sich die Suche nach einer Produktionsfirma, die seine Vision teilt, als schwierig. Momentan wird er von seinem Bruder Tom begleitet, der ihm hilft, während Mirgel oft seine Ersparnisse aufbraucht, um solche Abenteuer zu finanzieren.

Seine Lebenssituation in einer WG in Hamburg bleibt herausfordernd, denn er verdient momentan nichts mit seinen Dokumentationen. Aber seine Leidenschaft bleibt unverändert. „Ich würde alles für den Artenschutz geben“, sagt er entschlossen.

Die Dokumentation bietet eindrucksvolle Einblicke in die Natur, wobei Mirgel spannende Geschichten über die Fauna und Flora erzählt. Während er unter anderem Tausendfüßler auf seinen Händen hat oder in der Dunkelheit unterwegs ist, wird das Abenteuer von einer verspielten Musikauswahl untermalt. Dennoch wird die wahre Schwierigkeit der Expedition nur angedeutet: „Es ging uns körperlich nicht gut, aber ich wollte keine Heldengeschichte erzählen. Es geht um den Schutz der Natur“, erklärt Mirgel.

Bei seinen Erkundungen in Sumatra kam es auch zu gesundheitlichen Zwischenfällen. Ein einheimischer Begleiter verletzte sich schwer, und die Furcht vor unzureichender medizinischer Versorgung bedeutete, dass Mirgel unter Druck handeln musste. „Wir waren viele Tage von der nächsten Hilfe entfernt und wussten, dass wir möglicherweise die gesamte Expedition abbrechen mussten“, erinnert er sich.

Die Bedrohung von Orang-Utans ist das zentrale Thema seiner Dokumentation. In den letzten 15 Jahren hat die Population dieser Tiere dramatisch abgenommen, von einst 200.000 auf nur 50.000. Der menschliche Einfluss ist verantwortlich für diese Entwicklung, da der Lebensraum dieser Tiere durch Palmölplantagen zerstört wird. Mirgel macht auf diese Problematik aufmerksam, als er an einem verkohlten Feld steht.

Um die verbleibenden Orang-Utans zu erspähen, platzierten sie Kamerafallen in den Bäumen. Schließlich erhaschten sie einen Blick auf einen Orang-Utan mit ihrem Baby, was für sie das Highlight der Expedition darstellte. „Es fühlte sich an, als hätten wir ein lang ersehntes Geschenk erhalten, als der Orang-Utan näher kam“, beschreibt Mirgel die magische Begegnung.

Zurück im Camp wurde der Erfolg dieser tierischen Sichtung gebührend gefeiert, jedoch sehnte sich Mirgel schnell nach neuen Abenteuern in der Wildnis. „Es dauerte nicht lange, bis ich wieder den Drang verspürte, die Natur zu erkunden“, lacht er und fügt hinzu: „Das war das Gefährlichste, was ich je gemacht habe, und ich will noch mehr erleben.“

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