Ein Team von Archäologinnen und Archäologen hat in der spanischen Region León eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht. In einer eisenzeitlichen Siedlung namens La Peña del Castro wurde ein Spinnwirtel gefunden, auf dem keltiberische Alphabetsymbole aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. zu sehen sind. Diese Inschrift ist eines der ältesten bekannten Beispiele für Schrift in Nordspanien und könnte weitreichende Implikationen für unser Verständnis der Schreibpraktiken vor der römischen Eroberung haben.
Während der Grabungen wurden neben dem Spinnwirtel auch andere wichtige Artefakte wie ein Korb mit Samen, gepökeltem Rindfleisch und Werkzeugen entdeckt. Diese Funde geben Einblicke in die wirtschaftlichen und sozialen Aktivitäten der damaligen Gemeinschaft und weisen darauf hin, dass La Peña del Castro eine gut organisierte Gesellschaft war.
Die Symbole auf dem Spinnwirtel erinnern an Inschriften, die in anderen keltiberischen Siedlungen gefunden wurden. Experten spekulieren, dass es sich dabei um Eigentumszeichen oder Statussymbole handeln könnte. Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Schriftentwicklung in Nordspanien und deutet darauf hin, dass einige Gemeinschaften möglicherweise bereits vor der römischen Expansion rudimentäre Schriftpraktiken entwickelten.
Der Spinnwirtel stellt einen wichtigen Meilenstein in der Archäologie dar und erweitert das Verständnis von proromanischer Schriftkultur auf der Iberischen Halbinsel. Die Forschung, die in der Zeitschrift „Paleohispánica“ veröffentlicht wurde, liefert neue Perspektiven auf die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der Eisenzeit.