Baukollaps in Deutschland: Baugenehmigungen erreichen Rekordtief

Baukollaps in Deutschland: Baugenehmigungen erreichen Rekordtief

Die Situation auf dem deutschen Immobilienmarkt verschärft sich, da die Genehmigungen für Neubauten auf den niedrigsten Stand seit 2010 gefallen sind. Laut vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2024 nur 215 900 neue Wohnungen genehmigt. Dies stellt einen Rückgang von 16,8 Prozent, also 43 700 Wohnungen weniger im Vergleich zum Vorjahr dar. Diese Entwicklung markiert das dritte Jahr in Folge, in dem die Zahl der Baugenehmigungen sinkt.

Die von den Behörden erfassten Genehmigungszahlen gelten als starker Indikator für die vorkommende Bautätigkeit in der Zukunft. Der letzte derart niedrige Wert war im Jahr 2010 verzeichnet worden, als 187 600 Wohnungen genehmigt wurden, und dies in einer Phase, in der die Bevölkerung stabil war und keine Masseneinwanderung stattfand. Seit geraumer Zeit folgt diese rückläufige Entwicklung einem klaren negativen Trend: 2023 betrug der Rückgang bereits 26,6 Prozent im Vergleich zu den vorherigen Zahlen.

Die Genehmigungen für Neubauwohnungen, die mit 172 100 in 2024 erfasst wurden, bedeuten einen Rückgang um 19,4 Prozent, oder anders gesagt, 41 500 Einheiten weniger im Vergleich zum Vorjahr. Die Mehrheit der Genehmigungen, etwa 93 Prozent, wurde von Unternehmen und Privatpersonen beantragt.

Ein genauerer Blick auf die verschiedenen Gebäudetypen zeigt, dass bei Einfamilienhäusern ein erheblicher Rückgang von 20,3 Prozent zu verzeichnen ist, was 9 600 weniger Genehmigungen auf insgesamt 37 900 zur Folge hatte. Im Vergleich dazu war der Rückgang bei Zweifamilienhäusern mit 11,3 Prozent und einem Minus von 1 600 auf 12 700 Genehmigungen moderater. Diese beiden Bauarten, die typischerweise von Privatanlegern errichtet werden, stellen etwa ein Drittel der insgesamt genehmigten Neubauwohnungen dar. Der weitaus größere Anteil der Neubautätigkeit entfällt auf Mehrfamilienhäuser, hier sank die Genehmigungszahl um 19,7 Prozent, was 28 000 Einheiten auf 114 200 Wohnungen bedeutet.

Zusätzlich stagnierten die neuen Bauvorhaben im Bereich der Nichtwohngebäude, zu denen Fabriken, Lager und Bürogebäude gehören, im Jahr 2024, mit einem Rückgang von nahezu 3 Prozent im Vergleich zu 2023. Besonders auffällig war der Rückgang bei Büro- und Verwaltungsgebäuden, wo die Zahlen um 13,5 Prozent fielen.

Diese Entwicklungen scheinen ein alarmierendes Signal für den deutschen Wohnungsbau zu sein, der sich bereits in den letzten Jahren als herausfordernd erwiesen hat.

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