Bergungsversuche vor Sizilien könnten in Katastrophe enden

Acht Monate nach dem Untergang der Luxusyacht „Bayesian“ ist nun die Bergung des Schiffs begonnen. Das Wrack, das in rund 50 Metern Tiefe vor Porticello liegt, wird von den niederländischen Unternehmen Hebo Maritiemservice und Smit International geborgen. Die Arbeiten werden von strengen Sicherheitsvorschriften begleitet, darunter ein Verbot für Bade-, Überflug- und Segelaktivitäten in einem Umkreis von 650 Metern um das Unglücksort. Der Mast des Schiffes wird vor der Hebung gekürzt, damit es in eine horizontale Position gebracht werden kann.

Die Bergungsarbeiten sind äußerst riskant: Das Wrack enthält noch etwa 18.000 Liter Treibstoff, dessen Auslaufen zu einer schwerwiegenden Umweltkatastrophe führen könnte. Schiffe zur Bekämpfung von Wasserverschmutzung und eine Drohnentechnik mit Sensoren für Schadstoffpuren stehen bereit.

Die Kosten der Bergungsaktion werden auf bis zu 30 Millionen Euro geschätzt, während die Versicherungssumme für das Schiff etwa zwei Milliarden Euro beträgt. Nach Beendigung der Arbeiten soll das Wrack zur Untersuchung in die Werft von Palermo gebracht werden.

Die italienische Staatsanwaltschaft erhofft sich aus den Bergungsarbeiten Aufschluss über mögliche menschliches Versagen und Konstruktionsmängel, die zum Unglück geführt haben könnten. Ermittlungen laufen gegen den Kapitän und zwei Besatzungsmitglieder.