Berlin. Die Sondierungsgespräche für eine mögliche große Koalition zwischen der SPD und der CDU/CSU haben am Freitag begonnen. Saisonbedingt waren die Details darüber, welche Personen an den Verhandlungen teilnehmen würden, zunächst unklar. Am Donnerstagabend gab es schließlich die offizielle Bekanntgabe, dass jede Partei neun Vertreter entsendet. Die 18 Teilnehmenden stehen nun fest.
Die SPD wird durch eine Mischung aus erfahrenen Politikern und frischen Gesichtern repräsentiert. Angeführt wird das Team von Parteivorsitzendem Lars Klingbeil und Generalsekretär Matthias Miersch. Zu den weiteren Mitgliedern gehören Arbeitsminister Hubertus Heil, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Achim Post, der Co-Vorsitzende der SPD Nordrhein-Westfalen. Die SPD bringt auch eine starke Frauenpräsenz an den Verhandlungstisch mit: Co-Parteivorsitzende Saskia Esken, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sowie die Ministerpräsidentinnen Anke Rehlinger aus dem Saarland und Manuela Schwesig aus Mecklenburg-Vorpommern.
Lars Klingbeil und Saskia Esken galten als gesetzt für die Verhandlungen, während es zunächst unklar war, wie die Verhandlungsteam der CDU besetzt sein würde. Es wird erwähnt, dass Matthias Miersch eine positive Beziehung zu Carsten Linnemann, dem Generalsekretär der CDU, gepflegt hat. Boris Pistorius besitzt den Ruf, ein fähiger Rhetoriker zu sein und zeigt sich dialogbereit. Hubertus Heil bringt wertvolle Erfahrung mit, da er bereits in den Jahren 2017 und 2021 in Sondierungsgespräche auf Bundesebene involviert war.
Die SPD wird auf ein Team der CDU/CSU treffen, das bereits im Vorfeld festgelegt wurde. Dazu zählen Friedrich Merz, Carsten Linnemann und Thorsten Frei von der CDU sowie die CSU-Vertreter Markus Söder, Martin Huber und Alexander Dobrindt. Ein virales Foto dieser männlichen Runde sorgte für viel Aufmerksamkeit und Kritik. Merz hat anscheinend die negative Resonanz zur Kenntnis genommen und zusätzlich den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und die Vertreterinnen Dorothee Bär und Karin Prien in die Runde eingeladen.
Friedrich Merz hat bisher nur begrenzte Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt, während Carsten Linnemann und sein CSU-Kollege Martin Huber ähnliches berichten können. Auf Landesebene haben Kretschmer und Prien jedoch bereits in Sondierungen mitgewirkt. Kretschmer war beispielsweise nach der Landtagswahl 2019 an Verhandlungen zur Bildung einer Kenia-Koalition beteiligt. Dorothee Bär war in Schleswig-Holstein Teil eines Sondierungsteams.
Die etablierten Akteure Markus Söder, Alexander Dobrindt und die ehemalige Digitalstaatsministerin Dorothee Bär bringen hingegen umfassende Erfahrung mit, was die Verhandlungen betrifft. Friedrich Merz hat das Ziel, schnellstmöglich, idealerweise bis Ostern, eine neue Regierung zu bilden.
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