Berlins landeseigene Wohnungsunternehmen planen in den kommenden acht Jahren rund 3,5 Milliarden Euro zu investieren, um ihre Gebäude energieeffizienter zu gestalten und die CO2-Emissionen erheblich zu senken. Die höchsten Kosten tragen dabei insbesondere die Gewobag, das größte Wohnungsunternehmen Berlins mit den meisten Gebäuden in der niedrigsten Energieklasse.
Die Europäische Union hat Vorgaben für eine energetisch effiziente Gebäudeversorgung bis 2033 festgelegt. Um diese Ziele zu erreichen, müssen die Unternehmen ihre Heizsysteme modernisieren und an die Fernwärme anbinden oder alternative fossilfreie Lösungen wie Wärmepumpen einführen.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erkennt jedoch ein wichtiges Problem an: Die Modernisierungsmaßnahmen werden Mieterinnen und Mieter zusätzliche Kosten verursachen. Obwohl das Ziel der „Warmmietenneutralität“ verfolgt wird, wird es praktisch nicht erreicht. Die Senatsverwaltung erklärt, dass die Unternehmen ihre Anstrengungen durch regelmäßige Mietanpassungen finanzieren und den Mieterinnen und Mieter Modernisierungskosten umgelegt.
Der wohnungspolitische Sprecher der Linken, Niklas Schenker, fordert mehr Eigenkapital für die Sanierungsmaßnahmen. Er betont, dass Klimaschutzmaßnahmen ohne zusätzliche Belastungen aus dem Haushalt möglich sein sollten.
Die bisherige schwarz-rote Regierungskoalition in Berlin hatte vorgeschlagen, den „Sondervermögens Klimaschutz“ zu nutzen. Diese Idee scheiterte jedoch an juristischen Hürden und einer angespannten Haushaltslage.
Zwischen dem Land Berlin und den landeseigenen Wohnungsunternehmen besteht eine Kooperationsvereinbarung, die Modernisierungskosten auf Mieter umlegen lässt, aber nur bis maximal zwei Euro pro Quadratmeter monatlich innerhalb von sechs Jahren.