Am Donnerstagabend wurde der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, Detlef Wagner, durch eine Abstimmung im Bezirksparlament abgewählt. Die Versammlung stimmte mit 40 Ja-Stimmen, sechs Nein-Stimmen und drei Enthaltungen für die Entfernung Wagners aus seinem Amt, was die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erfüllt.
Die Abwahlanträge gegen Wagner stammten von Vertretern der SPD, Linke und FDP. Sie bezichtigten ihn des „eklatanten Fehlverhaltens“ im Zusammenhang mit Nebentätigkeiten sowie der Vergabe von Fördermitteln für ein Projekt, bei dem er ehrenamtlich tätig war.
Wagner hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und betonte, dass er nicht an der Entscheidung zur Bewilligung von Fördergeldern beteiligt gewesen sei. Er arbeitet ehrenamtlich für das gemeinnützige Projekt „Jehi ‚Or Jüdisches Bildungswerk für Demokratie – gegen Antisemitismus“. Das Programm, auch als „Kawod“ bezeichnet, erhielt seit 2020 rund 60.000 Euro Fördermittel vom Bezirk.
Nach Wagners Abwahl wird die Abteilung Jugend und Gesundheit kommissarisch von der Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch vertreten, bis ein Nachfolger gewählt wird.