Chinesische Hauskatzen: Späte Ankunft als Statussymbol

Eine neue Studie hat erneut Licht auf die Herkunft der chinesischen Hauskatzen geworfen und zeigt, dass sie um 600 nach Christus durch Kaufleute und Diplomaten über die Seidenstraße eingeführt wurden. Anfangs galten diese Tiere als exotische Geschenke für die Elite, da ihre Abweichende Wesensart eine Aura von Mystik vermittelte.

Die Forscher untersuchten 22 Katzenfossilien aus verschiedenen archäologischen Stätten in China und konnten feststellen, dass die frühesten nachweisbaren Hauskatzen um das Jahr 730 n. Chr. im Stadtgebiet von Tongwan in Shaanxi lebten. Diese Tiere stammten nicht von der einheimischen Bengalkatze ab, sondern waren eine reine Importware aus dem östlichen Mittelmeer.

Das genetische Profil der ersten chinesischen Hauskatzen deutete darauf hin, dass sie weiß oder getigert mit weißen Flecken gefärbt waren. Diese Farbvariante war damals selten und galt als besonders edel. Mit der Zeit gewannen die Katzen jedoch an Beliebtheit und wurden Teil der chinesischen Volksreligion.

Shu-Jin Luo, einer der leitenden Forscher der Studie, betonte in einem Interview, dass Hauskatzen nicht einfach als Besitz betrachtet wurden, sondern als Ehrengäste aufgenommen wurden. Menschen führten sogar spezielle Rituale durch, um eine neue Katze in ihr Zuhause aufzunehmen.