Debatte um Saskia Esken: Die SPD steht vor einem Frauenbildungsproblem

Debatte um Saskia Esken: Die SPD steht vor einem Frauenbildungsproblem

In Berlin haben die Spitzen von SPD und Union eine wichtige Phase der Koalitionsverhandlungen eingeleitet. Dabei geht es darum, den zukünftigen Weg der Parteichefin Saskia Esken zu klären. Letzte Woche geriet Esken massiv unter Beschuss aus den eigenen Reihen, als ein Boulevardblatt behauptete, sie habe sich zwischen den Sondierungsgesprächen und dem Beginn der Verhandlungen eine kurze Auszeit auf den Kanaren gegönnt.

Dieser Vorwurf wurde von vielen im Parteivorstand als gezielter Angriff empfunden. Esken war während dieser Zeit stets erreichbar und beteiligte sich an digitalen Sitzungen. Dennoch wird sie inzwischen zunehmend als Symbol für die Schwierigkeiten der SPD wahrgenommen, die zu den historisch schlechten 16,4 Prozent bei der Bundestagswahl führten.

Im Inneren des Parteivorstandes sind sich viele einig, dass Esken keine geeignete Nachfolgerin hat. Prominente Sozialdemokraten wie Anke Rehlinger oder Manuela Schwesig greifen nicht nach dem Amt der Parteichefin, während Bärbel Bas eher als Bundesministerin gesehen wird.

Die Debatte um Esken offenbart ein tiefgreifendes Frauenbildungsproblem innerhalb der SPD. Die Kritik an Esken wird von Teilen des Parteivorstandes als sexistisch wahrgenommen, da es kaum geeignete Nachfolgerinnen gibt. Eine Rückkehr zur traditionellen Einheitskandidatur ohne Doppelspitze würde die Situation nicht verbessern und könnte sogar zu einer weiteren Machtkonzentration bei Männern führen.

Kategorie: Politik