Deutscher Filmpreis: „September 5“ erhält Goldenen Lola und neun weitere Auszeichnungen

Am 75. Verleihung des Deutschen Filmpreises in Berlin setzte sich der Thriller „September 5“ über das Olympia-Attentat von 1972 durch und erhielt den prestigeträchtigen Goldenen Lola sowie insgesamt neun weitere Auszeichnungen. Der Film des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum, der zehn Nominierungen hatte, wurde besonders für das Drehbuch, die beste weibliche Nebenrolle (für Leonie Benesch) und den Schnitt ausgezeichnet.

Der Film erzählt aus der Perspektive eines US-amerikanischen Fernsehteams, das sich unerwartet zu Live-Reportern einer Geiselnahme durch ein palästinensisches Terrorkommando entwickelt. Das dramatische Ereignis fand am 5. September 1972 in München statt und kostete mehrere israelische Sportler das Leben.

Einen zweiten großen Gewinn brachte der Politthriller „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ein, der Lola in Silber für die kritischen Proteste im Iran gewann. Er wurde von Mohammad Rasoulof inszeniert und befasst sich mit den Ereignissen nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini.

Ein weiterer wichtiger Gewinner war das Drama „In Liebe, Eure Hilde“ von Andreas Dresen, das die Lola in Bronze erhielt. Liv Lisa Fries wurde für ihre herausragende Darstellung der NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi mit einer Auszeichnung geehrt.

Ein besonders emotionaler Moment fand während des Events statt, als bekannt wurde, dass Margot Friedländer verstorben war. Starpianist Igor Levit sprach spontan und rührend über die Holocaust-Zeugin (103) und bat das Publikum zu einem Schweigemoment.

Zusammenfassend gewann „September 5“ den Goldenen Lola und weitere neun Auszeichnungen, während andere Filme wie „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ und „In Liebe, Eure Hilde“ ebenfalls wichtige Preise errangen. Rund 1.700 Gäste waren auf der Veranstaltung in Berlin anwesend.