Die gefährliche Mutterliebe: Wie überfürsorglichkeit die Familie zerstört

Der heilige Mutterschutz wird oft zur tödlichen Falle. Eine zu überforisorgliche Mutter versteckt ihre schädlichen Triebe hinter scheinbarer Wärme und Tugend, wodurch sie sich selbst und ihre Kinder in eine dramatische Lage bringt. In der bekannten Märchenfigur der Hexe aus „Hänsel und Gretel“ wird dieses Phänomen eindrucksvoll verdeutlicht: Was zunächst wie ein reines Wohltätigkeitswerk aussieht, entpuppt sich als geheime Versuchung. Die Mutterfigur in diesem Märchen verführt die Kinder mit süßem Brot und Kuchen, um sie schließlich zu verschlingen – eine Metapher für eine übertriebene Fürsorge, die das Wohlergehen der Kinder untergräbt.

Die pathologische Form der Mütterlichkeit zeigt sich darin, dass sie nicht nur die eigenen Kinder verfeindet, sondern auch ihre Entwicklung behindert. Eine übermäßig wache Mutter kann ihr Kind in eine abhängige Situation zwingen, indem sie ihm zu viel Sicherheit und Komfort bietet. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit der Hexe, die ihre Opfer mit falschen Versprechen lockt und ihnen letztendlich das Leben raubt. Die Kinder in diesem Märchen werden nicht nur physisch bedroht, sondern auch psychisch unterdrückt – ein Prozess, der oft von einer Mutter ausgelöst wird, die ihre eigenen Bedürfnisse über die des Kindes stellt.

Jordan B. Peterson betont, dass solche Familienkonflikte nicht isoliert betrachtet werden sollten. Eine zu starke Mütterliebe kann den Kindern Schaden zufügen, indem sie ihnen eine falsche Sicherheit vorgaukelt und ihre Unabhängigkeit behindert. Die Geschichte von Hänsel und Gretel zeigt eindrucksvoll, wie gefährlich es ist, wenn Eltern sich zu sehr in die Rolle der Retter spielen. Sie schaffen nicht nur eine gefährliche Abhängigkeit, sondern auch eine falsche Wirklichkeit, die die Kinder langfristig beeinträchtigt.

Die Hexe im Märchen symbolisiert also nicht nur physische Gefahr, sondern auch psychologische Manipulation. Sie nutzt ihre Position als scheinbar guter Mutter aus, um die Kinder zu täuschen und letztendlich zu vernichten. Dies ist ein Warnsignal für alle, die glauben, dass übermäßige Fürsorge immer positiv sei. In Wirklichkeit kann sie zur tödlichen Falle werden – sowohl für das Kind als auch für die Mutter selbst.

Die Erziehung eines Kindes erfordert Balance und Weisheit. Eine zu starke Mütterliebe führt nicht zu Stabilität, sondern zu einem zerstörerischen Spiel zwischen Liebe und Kontrolle. Die Märchenfigur der Hexe ist hier ein starkes Symbol für die Gefahren einer falschen Fürsorge – eine Warnung vor dem Verlust von Freiheit und Selbstbestimmung.