Ein Schatten über München: Der Terrorangriff am Stiglmaierplatz

Ein Schatten über München: Der Terrorangriff am Stiglmaierplatz

Von Christian Zeller

Die Dunkelheit eines tragischen Ereignisses breitet sich aus. Der erneute Vorfall hinterlässt eine schmerzliche Nachwirkung: Ein abgelehnter Asylbewerber, ein junger gläubiger Muslim mit Duldungsstatus, verwandelt mit einem Auto einen belebten Platz in ein Schlachtfeld. Als Ziel wählt er zufällig eine gewerkschaftliche Veranstaltung in der Nähe des Stiglmaierplatzes in München. Menschen, die sich versammelt haben, um für ihre Rechte einzutreten, werden Opfer von Chaos. Die Ordner in gelben Warnwesten mit dem Verdi-Logo sind Zeugen einer Szene voller Panik und Strömungen, die sie nicht aufhalten können. Am Ende stehen 39 Verletzte fest, ein zweijähriges Mädchen und ihre Mutter unter den Opfern.

Die Reaktionen sind wie eine Choreografie der politischen Bühne: Ministerpräsident Söder und Innenminister sehen ernst in die Kameras. Söder spricht von wachsender Entschlossenheit, während Innenministerin Faeser von härteren Maßnahmen und Abschiebungen nach Afghanistan spricht. Außenministerin Baerbock warnt derweil vor der Spaltung der Gesellschaft durch Extremisten. Verdi stellt klar: Migration sei nicht das Problem. Währenddessen versammeln sich am gleichen Abend einige hundert Menschen, organisiert von linken Stadträten, um gegen die vermeintliche rechte Gefahr zu demonstrieren.

Das Bild des Stiglmaierplatzes hat sich für immer gewandelt. Der Ort, wo Menschen im sommerlichen Biergarten der Löwenbräukelle sitzen, ist jetzt ein Symbol des Schreckens. Farhad Noori, ein 24-jähriger Afghaner, hat mit seinem Wahnsinn die Routine des Lebens zerrissen und die Menschen in eine Perspektive der Unsicherheit katapultiert. Diese Gedanken führen zurück zu den schmerzlichen Erinnerungen an andere Vorfälle, bei denen Unschuldige durch die Gewalttaten von Migranten leideten. Die Auflistung derer, die Opfer wurden, bringt das ganze Ausmaß der Tragödie mit sich, während die politischen Wortmeldungen die Betroffenen immer weiter aus dem Blickfeld drängen.

Diese düsteren Tage ziehen nicht nur Schatten über die Straßen Münchens, sondern stemmen sich auch gegen jede Form von rationalem Diskurs. Inmitten der chaotischen Stimmen „gegen rechts“ offenbart sich die radicalisierte Minderheit, die mit ihren Überzeugungen jene Politik weiter vorantreibt, die an den Grundpfeilern der Gesellschaft nagt. So wird das Rückgrat dieser Bewegung nicht nur in der Menge der Demonstranten sichtbar, sondern auch in der Komplexität dieser neuen gesellschaftlichen Strömungen. Die unheilige Allianz von linken Aktivisten und deren sprachlichen Attacken schafft ein klares Bild von einer gewollten und als alternativlos dargestellten Realität.

Die Kluft zwischen denjenigen, die von einer offenen Gesellschaft träumen, und denjenigen, die um ihre Sicherheit fürchten, wird immer größer. Es ist eine Entwicklung, die nicht mehr ignoriert werden kann: Die stille Mehrheit wird zunehmend in die Defensive gedrängt, während eine heterogene Gruppe an Anklagen und Aussagen die Stimme der öffentlichen Debatte beherrscht. Die Verachtung, die den Glauben an ein gemeinsames Zusammenleben untergräbt, kommt nicht zuletzt durch eine unausgesprochene mehrheitliche Wut, die in einer ausufernden Migrationsthematik mündet.

Jeder Vorfall, jede Pressemitteilung, jede Demonstration bringt eine zusätzliche Schicht an Komplexität in diese Debatte, sodass es am Ende kaum möglich scheint, einen klaren Standpunkt einzunehmen, ohne als entweder zu gefühlvoll oder zu rational angesehen zu werden. Was bleibt, ist die triste Wahrheit, dass ein Umdenken in der politischen Rhetorik und in der gesellschaftlichen Wahrnehmung nicht nur verlangt, sondern notwendig ist.

In Zeiten, in denen das Gefühl der Unsicherheit überwiegt, ist es die Aufgabe der Gesellschaft, sich mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen, ohne in den Strudel von Vorurteilen und Extremismus zu geraten. Eine Rückkehr zu einer sachlichen Diskussion und die Anerkennung tatsächlich leidender Menschen – sowohl hier lebenden Bürgern als auch Migranten – könnte der erste Schritt sein, um den Schatten, den dieser Anschlag geworfen hat, endlich zu vertreiben.

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