Kreative Antwort auf Vandalismus: Die Grünen in Ottensen zeigen Initiative
Hamburg. Im Bezirk Altona wurden bereits die Hälfte der Wahlplakate beschädigt. An der Friedensallee haben die Grünen nun eine einfallsreiche Lösung gefunden.
Der Wahlkampf in Hamburg erreicht seinen Höhepunkt. Plakatierungen prägen das Stadtbild, doch nicht jeder sieht sie gerne. Immer wieder werden die Werbetafeln, unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung, von Unbekannten beschädigt oder beschmiert. Die Grünen in Altona haben sich in dieser Hinsicht eine kreative Strategie überlegt.
Nachdem ein großflächiges Plakat der Spitzenkandidatin Katharina Fegebank mit dem Wort „DDR“ vandalisiert wurde, beauftragte die Partei den Graffiti-Künstler Oliver Davis Nebel mit der Neugestaltung. Anstelle von Schmierereien schmückt nun die Botschaft „Love x Peace x Respect“ das Plakat, ergänzt um den Slogan „I love Green“ auf einer Spraydose. Diese künstlerische Lösung ist unter anderem deshalb möglich, weil das Gesicht der Politikerin von den Vandalen nicht getroffen wurde.
Das Video von dieser kreativen Aktion wurde auf Instagram geteilt und innerhalb eines Tages über 17.000 Mal angesehen. Bis Dienstagmittag hatten bereits 900 Nutzer ein positives Feedback in Form eines „Herzchen“ hinterlassen. Die Kommentare durchziehen viel Zuspruch, mit Äußerungen wie „sehr cool und kreativ, so mit Vandalismus umzugehen“ sowie dem wiederkehrenden Hashtag „#Zuversicht gegen Zerstörung“.
Mareike Engels, Vorsitzende der Altonaer Grünen und Kandidatin für die Bürgerschaft, äußerte: „Wir lassen uns nicht einschüchtern, sondern antworten mit Kreativität, Zusammenhalt und klarer Haltung.“ Nach den Einschätzungen des Kreisverbands haben über 50 Prozent der Wahlplakate der Grünen bereits unter Vandalismus gelitten. Täglich sind zwölf Ehrenamtliche im Einsatz, um beschädigte Plakate zu reparieren oder verschwundene zu ersetzen.
Vandalismus ist ein Problem, mit dem alle Parteien kämpfen. Angesichts der anstehenden Wahlen zum Bundestag und zur Bürgerschaft bemühen sich zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten um die Aufmerksamkeit der Wähler, wodurch der Wettlauf um Plätze an Bäumen, Zäunen oder Laternenpfählen an Intensität zunimmt. Die FDP-Politikerin Rose Pauly aus Altona kritisierte die CDU einmal, dass diese sofort ihre eigenen Plakate aufhängen würde, sobald ein Plakat eines politischen Mitbewerbers von Dritten entfernt wurde.
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