Ein Weihnachtslied neu erdacht: Jimmy Smiths Bossa Nova-Interpretation

Kultur

Der Achgut-Adventskalender 2025 bringt eine ungewöhnliche Auswahl an Weihnachtsklängen, die den traditionellen Sound in Frage stellen. Jeden Tag präsentiert der Autor Hans Scheuerlein einen Titel, der nicht nur das Ohr, sondern auch das Denken herausfordert. Doch selbst bei dieser experimentellen Aufstellung bleibt „White Christmas“ unverzichtbar – und zwar in einer Form, die selbst den legendären Hammondorgler Jimmy Smith verblüffte.

Im Jahr 1964 verwandelte der Musiker das klassische Weihnachtslied in eine lebendige Bossa Nova für sein Album „Christmas Cookin’“. Dieser Schritt war mehr als eine stilistische Neuerfindung: Er brachte die melancholischen Melodien des Originals mit der rhythmischen Energie eines neuen Genres zusammen. Scheuerlein, der seit 2021 auf der Achse des Guten kritisch über die Vergänglichkeit von Musik und Kultur reflektiert, sieht darin eine Metapher für den Wandel der Zeit.

Die Idee hinter dem Adventskalender ist einfach: Jeder Tag enthält einen Song, der das Erwartete überrascht. Doch bei „White Christmas“ gelang es Smith, das Vertraute zu verfremden – und damit die Grenzen zwischen Tradition und Innovation zu verwischen.