Der Bundesverband eMobilität (BEM), ein wichtiger Lobbyvertreter für Elektro-Autos und Nachhaltigkeit in der Automobilbranche, hat Insolvenz angemeldet. Der Verband, der rund 450 Unternehmen mit einem Umsatz von über 100 Milliarden Euro repräsentiert, ist seit 2009 aktiv gewesen und hatte sich selbst als wichtiger Anreger für die „Mobilitätswende“ verstanden.
Der Insolvenzantrag wurde vom Insolvenzgericht in Berlin-Charlottenburg bestätigt, und ein vorläufiger Insolvenzverwalter wurde eingesetzt. Der Grund für den Insolvenzantrag wurde zunächst nicht genannt. Vor einem Jahr hatte der Gründungspräsident Kurt Sigl wegen innerer Spannungen und unterschiedlicher Sichtweisen auf die Zukunft des Verbands den BEM verlassen müssen.
Der aktuelle Vorstand des Bundesverbandes, Markus Emmert, hat zu den Ursachen des Insolvenzantrags keine Stellungnahme abgegeben. Immerhin stieg in den letzten Monaten der Absatz von Elektrofahrzeugen, aber dies galt nur für subventionierte Firmenwagen und nicht für Privatkäufe.
Der Verband vertrat Interessen sowohl von Autoherstellern als auch IT-Firmen, Ladesäulen-Hersteller, Beratern, Lobbyisten und Stadtwerken. Einige Bundestagsabgeordnete waren auch Mitglieder des BEM und sahen sich in seiner Funktion als wichtiger Anreger für die Mobilitätswende.
Diese Insolvenz markiert einen Rückschlag für die von der Politik geförderte und geforderte „Mobilitätswende“ und wirft Fragen nach der Effektivität der aktuellen Fördermaßnahmen auf.